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Der Stürmer ist tot! Oder?

Gerd Müller, Jürgen Klinsmann, Oliver Bierhoff oder Miroslav Klose – in der deutschen Nationalmannschaft stachen die sogenannten Strafraumstürmer schon immer hervor. Doch spätestens seit dem WM-Finale im Maracana ist klar: Es geht auch ohne. Oder? Gedanken vor dem Spiel Deutschland gegen Polen von Marcel Kuhnt.


Schon gegen Schottland bekleckerte sich Deutschland schon nicht mit Ruhm. Doch nun, nach der 0:2-Pleite in Polen, tun sich – trotz fussballerischer Weltherrschaft – Zweifel auf: Ist das Spielsystem ohne echten Stürmer eines für Deutschland? Zugegeben, in Brasilien liefs ganz gut. Aber jetzt? Weltmeisterblues oder Systemfehler?

Es war schon aberwitzig, als Löw in Polen erst wenige Momente vor dem Abpfiff seine Karte Max Kruse spielte. Kruse – ein Mann, der zwar längst nicht in die eingangs genannte Reihe passt, aber immerhin schon mehr Stürmertum ausstrahlt als ein Mario Götze oder ein André Schürrle. Die Qualitätsfrage muss bei diesen Spielern nicht gestellt werden. Fakt ist aber auch: Geübte Abwehrreihen erstarren nicht zwangsläufig in Ehrfurcht, wenn ein Leichtgewicht wie Götze zum Kopfball ansetzt.

Generation „aussortierter Sturmtank“

Bleiben da noch die Paradebeispiele der aussortierten Sturmtanks. Sowohl ein Stefan Kießling als auch Mario Gomez scheinen beim Löw´schen Fussball nicht erwünscht zu sein. Vor allem der Leverkusener, der die WM als OBI-Testimonal verbrachte, hat keinen guten Stand beim Bundestrainer. Trotz Traumquote in Bundesliga und Champions-League bleibt der Blondschopf außen vor. Und das seit über vier Jahren. Kann Deutschland sich das leisten?

Das Spiel gegen die Iren wird daher normales EM-Qualifikationsspiel. Vielmehr wird es zu einer weiteren Bestandsaufnahme, was die aktuelle Verfassung der DFB-Elf betrifft. Das Löw-Team muss sich rehabilitieren – und steht unter Druck. Ein Sieg gegen die Kleeblätter ist Pflicht. Heute müssen Tore her. Allein das Belagern des gegnerischen Strafraums genügt nicht in Gelsenkirchen. Also, Jungs – Tore her! Oder war früher doch alles besser?

Von Marcel Kuhnt
(Foto: imago)