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Du bist nicht du, wenn du hungrig bist

Hunde die bellen, beißen nicht. Sagt der Volksmund. Überträgt man das auf die Fussballwelt, müsste es heißen: Fussballer, die Tore schießen, beißen nicht. Oder so ähnlich. Naja, jedenfalls hat Luis Suárez gestern das Gegenteil bewiesen. Es geht beides. Wenn auch nicht innerhalb eines Spiels. Suárez hat sich mit seiner Attacke alles verbaut. Die WM, sein Image – und unsere Sympathien. Ein bissiger Kommentar zur Ekel-Szene des Turniers von Jannis Fischer und Cord Sauer.

Wer hätte gedacht, dass eine linke Schulter noch mal zum Körperteil des Spiels avanciert. Erst rückenschultert Diego Godín die Kirsche irgendwie in die Maschen und als wäre das noch nicht abartig genug, überkommt Suárez auch noch ein Hüngerchen. Was dann passiert, ist längst Geschichte. Mythos. Legende. Und findet sich ab sofort in jedem Lehrfilm für Zahnmedizinstudenten wieder.

Brauchen Superstars Skandale?

Können Stars nicht einfach auch mal der liebe Kerl von nebenan sein? Na gut…Lahm ist…wirklich lahm. Messi irgendwie auch. Suárez beweist: Wer verbissen dran bleibt, steht am nächsten Tag auf den Titelseiten der Sportgazetten.

Das wusste schon Diego Maradona, das wusste schon Zinedine Zidane, das wusste auch schon ein Oliver Kahn, der übrigens zur Beißer-Attacke folgendes sagte: „Das ist ein Verhalten, das man sonst nur von Tieren kennt.“ Direkt wurde dem zähnefletschenden Uru in den sozialen Medien ein imaginärer Maulkorb verpasst.

Suárez ist Wiederholungstäter
Die FIFA muss dem Stürmer des FC Liverpool jetzt mal den Zahn ziehen. Oder am besten gleich mehrere. So ein Spieler darf nicht weiterhin am Turnier teilnehmen. Denn es war nicht seine erste Attacke. Nach dem Zahnbohrer 2010 gegen Eindhovens Bakkal und dem Terrier-Angriff mit anschließendem Festnagen an Chelseas Ivanovic 2013 war jetzt also mal ein Italiener dran. Irgendwann – und da sind wir uns sicher – treffen sich alle Opfer des Urus in einer Selbsthilfegruppe, zeigen sich gegenseitig ihre Gebissabdrücke und starten eine Online-Petition.

Insgesamt 17 Spiele hat Suárez schon für seine kopflosen Tätlichkeiten abgesessen. Wenn nicht alles schief läuft, kommen jetzt mindestens fünf weitere hinzu. Es sei denn, die FIFA kuscht und will der Welt Spektakel und Tore garantieren. Alles ist vorstellbar. Frei nach dem Motto: „Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.“