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VfB sensationell, FCB enttäuscht!

Nur noch wenige Tage bis zum Saisonstart. Johannes Mittermeier riskiert in seiner ultimativen Saisonvorschau einen Blick auf die kommende Spielzeit. Wie schlagen die Neuzugänge ein? Welches Team weiß zu überraschen? Wer wird Torschützenkönig? Wer avanciert zum Flop des Jahres? Und natürlich: Wer wird Meister? Teil 2: Die Rückrunde inkl. Endtabelle und finaler Torschützenliste.


18. Spieltag: Das Spray ist da. Verpflichtend und flächendeckend. Eine Innovation, die für Tim Wiese zu spät kommt: Der vom Tor – zum Türsteher umgeschulte Schönling plündert weiterhin Drogerieläden.Zum zehnten Jahrestag des Berliner Café Kings (Ehrengast: Robert H.) wird die Kriminalität mit Klangfarbe unterlegt. Das musikalisch-mafiöse Sturmduo Wagner/Schieber nötigt den Gegner, drangsaliert aber nur den eigenen Anhang. 0:3 in Bremen. Hertha geht am Stocker.

19. Spieltag: Hakan Calhanoglu echauffiert sich, warum Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Arjen Robben, nicht jedoch ER für die Wahl zum Weltfußballer nominiert ist. „Das sind doch Verräter und Söldner“, argumentiert Calhanoglu (Saisonbilanz: Null Tore, null Vorlagen) in einer großen deutschen Tageszeitung. Berlin ist keine Reise wert, die Werkself verliert klar mit 0:4. Wagner und Schieber glänzen mit Doppelpacks.

22. Spieltag: Am Rande des torlosen Remis in Paderborn meldet die Münchner Seniorenresidenz einen weiteren Zugang. Nachdem bereits Lahm (61) und Ribéry (fast 62) aus ihren nationalen Heimen ausgetreten waren, zieht sich auch Götze vom Vaterlandsdienst zurück. Begründung: Er fühle sich unwohl und werde immer fetter. Prompt feuert eine westfälische Anstalt die nächsten Giftkeule ab: „Er soll einfach mal das Pfund halten!“

23. Spieltag: Einstmals titulierte ein deutscher Nationaltorwart einen deutschen Nationaltrainer als Suppenkasper – und wurde jäh verbannt. Bemerkenswert, wie sich Zeiten und Gepflogenheiten ändern: Heute würde es einer Unhöflichkeit gleichkommen, wenn die Mainzer Profis ihren Coach keinen Kasper nennen würden. Also tun sie es, essen Suppe zum Frühstück, siegen 3:2 in Hoffenheim und haben fortan einen (Uli) Stein im Brett.

25. Spieltag: Nach seinen drei Toren zum Saisonauftakt und der Hakan-Ausbeute an den folgenden 24 Spielen will sich Nicklas Bendtner ins Wolfsburger Nachtleben abseilen. Als der Däne feststellt, dass es gar kein Wolfsburger Nachtleben gibt, drängt er vehement auf die Vertragsauflösung. Leverkusen soll angefragt haben…

26. Spieltag: Von einer erneuten indiskutablen Vorstellung (4:1 gegen Gladbach, fünf Tore Lewandowski) gebrandmarkt, geht Kalle Rummenigge mit seinem Rot-Weiler Gassi. Als der Köter eine schwarz-gelbe Attrappe entdeckt und wild ausschlägt, hat Rummenigge Mühe, das Tier zu bändigen. Eine Dame mittleren Alters (Susi Zorc) erschrickt, und Dortmunds Sportdirektor stichelt: „Er soll einfach mal den Hund halten!“

27. Spieltag: Aufgrund des beachtlichen Abschneidens – der HSV besitzt noch vage rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt – entschließt sich der Verein, die Triumphwelle zu nutzen und die Reform der Reform voranzutreiben. Unter dem Label „HSVMinus“ votieren 98,2 Prozent für die Ausgliederung der Fußball-Abteilung aus Verein, Bund und Bundesliga. Mutter Lasogga übernimmt die Vorstandsschaft.

29. Spieltag:Wolfsburg versus Schalke, Hunt versus Hunter, doch Scharfschütze des Tages ist ein anderer. „Donnerwetter, ein Teufelskerl, dieser Schuppo-Motäääh“, entfährt es TV-Kommentator Fritz von Thurn und Taxis, als der Angreifer einen Hattrick schnürt. Schalke bleibt Stuttgart und Paderborn an den Fersen haften. Wolfsburg balgt sich mit Hannover um die vergilbte Ananas.

30. Spieltag: Hakan Calhanoglu, der die Scorerliste nicht anführt, kokettiert mit einem Abschied aus Leverkusen. „Real will mich“, steckt der kongeniale Regisseur einem Journalisten. „Da ist alles viel moderner, viel größer und viel besser. Auf mich haben sie gewartet!“ Nach dem 0:2 in Köln humpelt der Türke – sichtlich angeschlagen – zum Flugzeug, düst auf die iberische Halbinsel und setzt sein Autogramm unter einen Elf-Jahres-Vertrag. Bei Real Murcia.

32. Spieltag: Peps trübste Tage: Bayern (Platz sieben) erwägt eine Generalsanierung seines total überalterten Kaders. Speziell das Mittelfeld mit Rode, Lucas Scholl, Hojbjerg sowie dem Sohn eines Ex-Frankfurters wirkt abgenutzt und freudlos. Gaudi? No. Mehr matt als satt rettet der Noch-Meister ein 4:3 gegen Augsburg über die Runden, und Guardiola redet erstmals vom Paderborner Modell.

33. Spieltag: Thomas Schaaf hat seine Bremer Meistermannschaft von 2004 in Frankfurt versammelt. Micoud schießt die Freistöße, Klasnic konzentriert sich auf die Abstauber und Charisteas auf das Spiel ohne Ball. Besser ist es. 116 Gegentore erschweren freilich den Sprung auf die internationalen Ränge, doch Schaaf wittert noch eine Chance nach dem 7:6 bei Hertha BSC.

34. Spieltag: 15 Jahre nach dem Leverkusener Trauma in einer Münchner Vorstadt schickt sich der „krasseste Außenseiter der Bundesliga-Geschichte“ an, die krasseste Sensation der Bundesliga-Geschichte zu bewerkstelligen. In einem echten Meisterschaftsfinale treffen Paderborn und Stuttgart aufeinander. Zweiter gegen Erster. Wie praktisch, dass Trainer Breitenreiter mit Hachinger Genen ausstaffiert ist. Einziger Schönheitsfleck: Es fehlt der Ballack Zwanzigfünfzehn. Also wird Stuttgart Meister, Breitenreiter Bayern – und Veh Bundestrainer, nachdem Löw entnervt hingeworfen hatte. Die Rücktrittswelle erfasste 22 der 23 Spieler der WM-Belegschaft. Also alle – außer Kevin Großkreutz.

35. Spieltag: Die sportlichen Entscheidungen aber geraten zur Nebensache. Viel aufmerksamer wird die Unternehmensidee des Jahres begleitet: 1899 Hoffenheim und RB Leipzig fusionieren mit sofortiger Wirkung zum TSG 2015 Rasenball. Dietmar und Dietrich wollen künftig gemeinsame Sache machen, immerhin teilen sie die Liebe zum frischen Plastik. Mit einer 100-2-Regelung umschiffen sie die bürokratischen Klippen. Ralf Rangnick wird Trainer, sehr zum Zorniger des bisherigen RB-Übungsleiters. „Bei uns muss Tradition ein Hauptwort sein“, prusten die Eigentümer, die sogleich auf dem Transfermarkt tätig werden und Sebastian Vettel als neuen Busfahrer engagieren. „Unser Motto lautet: Hopp oder top“, erklären die Initiatoren. Und in Dortmund übergibt sich ein namhafter Funktionär auf der Toilette.


Die Abschlusstabelle der Saison 2014/2015
(wurde gewürfelt)

1. VfB Stuttgart
2. SC Paderborn
3. Hertha BSC
4. FC Schalke 04
5. FC Bayern München
6. Borussia Dortmund
7. Eintracht Frankfurt
8. Borussia Mönchengladbach
9. Werder Bremen
10. VfL Wolfsburg
11. Hannover 96
12. 1. FC Köln
13. Hamburger SV
14. 1. FC Köln
15. FSV Mainz 05
16. FC Augsburg
17. TSG 2015 Rasenball
18. Bayer 04 Leverkusen


Die besten Torschützen:

1. Sandro Wagner/Julian Schieber (je 19)
2. Jacques Zoua (18)
3. Robert Lewandowski (16)
4. Artjoms Rudnevs/Nils Petersen (je 15)
5. Rüdiger (14)
6. Sakai (12)
7. Didavi (10)

104. Lord Bendtner (3)

– Hakan Calhanoglu (0)