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Was ist das für 1 Länderspielpause vong Sinn her? Danke Merkel!!!1elf!!!

Poppe wieder! Schon wieder Länderspielpause. Schon wieder keine Bundesliga. Unser Autor Thomas Poppe spricht aus, was alle denken: Scheiße.


Reden wir nicht lange um den heißen Brei. Die Länderspielpause, sie geht mir auf die Eier! Was ist das denn bitte für ein Bundesligastart, der alle vier Wochen von Spielen von „Die Mannschaft“ unterbrochen wird?

Die Länderspielpause ist die Menstruation der Bundesliga.

Es braucht ganz dringend eine Änderung im Qualifikations-Modus. Klar, Spanien gegen Italien, die Isländer siegen in der Nachspielzeit und Emre Mor spielt, als hätte er Messis Beine geklaut. Alles schön und gut und für Mario Götze zu Bayern-Zeiten auch eine tolle Chance, mal 90 Minuten in München spielen zu dürfen. Aber muss das wirklich im September, Oktober und November sein? Teilweise, weil der Spielplan es eben nicht anders zulässt, dann auch noch umrahmt von Länderspielen, die so uninteressant sind, dass man sie als Abschiedsspiele von Legenden schönreden muss, um das Stadion halb voll zu bekommen.

Ja, Fußball zieht einfach. Da könnten um 20.15 Uhr auch die Bolzplatz-Bomber Bochum gegen Juventus Urin antreten und der übertragende Sender Tele5 holt den Quotensieg. Aber sind wir mal ehrlich – doch nur, weil die Alternativen  (Dance, Dance, Dance, Big Bang, Big Bang, Big Bang Theory-Wiederholungen etc.) sind. Wenn an einem Samstag in der Saison um 15.30 Uhr keine Bundesliga läuft, werde ich nervös. „Du verpasst die Konferenz“ schreit mein Kleinhirn, um dann ganz enttäuscht festzustellen, dass da ja gar nichts ist. Als würde man nach dem Ende einer Beziehung am Morgen im Bett neben sich fassen und da ist plötzlich keiner. Und die Vereine? Die stellen alle vier Wochen einen Stall voll hochbezahlter Kicker ab, die dann gerne angeschlagen, übermüdet oder sogar schwer verletzt die Rückreise vom Arsch der Welt antreten.

„Kreuzbandriss in San Marino“ – das klingt, wie das neue Album der Amigos.

Doch fernab vom Spaß muss es die Hölle sein, gerade für neue Trainer und Teams mit vielen Neuzugängen. Man muss sich mal vorstellen, man eröffnet eine Kneipe, holt geile Bar-Keeper, tolle Service-Kräfte, Top-Köche und alle vier Wochen werden die dann inklusive Gerätschaft an den Ballermann abgezogen und kommen überarbeitet zurück. Die Nationalmannschaft als Ballermann des deutschen Fußballs. Geiler Vergleich eigentlich. Lukas Podolski leider nicht mehr dabei.

Der zerstückelte Saisonplan ist längst normal geworden. Wird leider auch nicht mehr besser. Eher im Gegenteil. Klar, schlimmer geht bei der FIFA immer. Schon grenzt es an Wahnsinn, wenn Spieler in einem Jahr 70 Pflichtspiele machen, Zehntausende Kilometer im Flieger durch 20 Zeitzonen jetten und ihnen dennoch jedes Spiel unterhalb von „weltklasse“ als Peinlich-Auftritt aufs Brot geschmiert wird. Diese Länderspielpausen, sie sind nur ein Teil des großen Problems der Übervermarktung. Aber sie sind auch der Teil, der zwischen Vermarktungsreisen, Pokalrunden und der Champions-League am ehesten anders laufen könnte. Mit zwei Fünfergruppen in Südamerika und 8 statt 18 Spielen. Mit einem großen Quali-Block direkt nach Ende des Ligabetriebs in den Jahren ohne Turniere. Mit einer K.O.-Phase nach einer kleinen Gruppenphase, die die Relevanz der Spiele und die der Gruppenphasen massiv steigern würde. Aber bitte nicht mehr mit drei Ligaunterbrechnungen nach zehn Spieltagen. What? Ja, genau. Die dritte FIFA-Zwangspause der noch jungen Saison findet in vier Wochen statt.


Von Thomas Poppe
(soll sich freuen, dass er in den Länderspielpausen endlich mal Zeit für die Familie hat. Also zumindest bis zum Anpfiff der Länderspiele, Anm. d. Red.)