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Anders als die Anderen: Chapeau, Benjamin Pavard!

Aubameyang, Dembélé, Neymar sind die vielleicht berühmtesten Beispiele – und noch viele Profis mehr schafften es, sich durchs Streiken von ihren Vereinen zu lösen und ließen vor allem Klub und Fans im Regen stehen. Trotz Fan-Liebe, trotz Bemühungen und Zuwendungen seitens der Vereine und der Möglichkeiten, sich auch sportlich weiterzuentwickeln, war alles wichtiger – bloß nicht das Wesentliche. VfB-Profi Benjamin Pavard zeigt uns aktuell, dass es auch anders gehen kann. Luis Manzi über einen der wenigen Lichtblicke in dunklen Transferzeiten.


„Ich musste eine weitere Saison in Stuttgart bleiben, weil ich das Trikot und die Fans liebe. Das war ich ihnen schuldig […] Ich bin in einem sehr, sehr großen deutschen Klub mit fantastischen Fans. Dieser Klub ist eine Familie, das ist es, was ich brauche und was ich an diesem Klub mag. Ich bin sehr glücklich“, sagte Benjamin Pavard kürzlich gegenüber dem kicker und irgendwie hörte es sich so ungewohnt und schön zugleich an.

Der Fußball, das ist klar, hat sich zuletzt stark verändert. Ob positiv oder negativ sei mal dahingestellt, im Bezug auf die ungehemmte Wechselwilligkeit hochbezahlter Jungprofis jedoch gewaltig in die falsche Richtung. Klar ist, dass Weltmeister Pavard im nächsten Sommer wechseln wird und dennoch: er hatte bereits nach der WM die Möglichkeiten, den VfB zu verlassen. Pavards Bekenntnis zum VfB ist eines der wenigen positiven Beispiele unter den vielen negativen der letzten Jahre.

Der Traum vom Wechsel zum Wunschklub kann schnell zerplatzen

Doch was ist eigentlich das Wesentliche im Fußball – worauf kommt es an? Geld? Sportlicher Erfolg? Sich bei einem Verein unsterblich machen? Sind wir mal ehrlich: Spielern, denen das gelingt, heißen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi und nicht etwa Daniel Didavi, der sich nach dem VfB-Abstieg in die 2. Liga schnell vom Acker machte. Seine Heimat war der VfB Stuttgart, die Fans haben ihn damals geliebt. Der Fußball lebt von Emotionen und den Fans. Viele wissen das leider nicht zu schätzen.

Das Risiko, lukrative Angebote anderer Vereine auszuschlagen und anschließend nicht mehr sportlich an die eigenen Leistungen anknüpfen zu können, ist einfach auch oft zu groß. Was passiert im Falle einer Verletzung? Was passiert beim Formtief? Oder wenn der Wunschklub plötzlich eine B-Lösung präsentiert, die wider Erwarten sensationell einschlägt? Der Traum vom Wechsel zum Wunschklub kann schnell zerplatzen. Dass aber auch andere Werte wichtig sind, daran erinnert uns in diesen Tagen ein junger Franzose im Schwabenland. Weltmeisterlich.


Von Luis Manzi