bildsonne
  • Einwürfe
  • News
FUMS Magazin » Einwürfe » Augen zu und durch!

Augen zu und durch!

Sonnenfinsternis und #Varoufakefake bestimmen die Schlagzeilen. Ungeachtet dessen versagte diese Woche ein Bundesligist nach dem anderen auf europäischer Bühne. Moment – der VfL Wolfsburg hats doch gepackt. Dennoch: Alles irgendwie finster, so rückblickend. Unser lieber Kollege Johannes Mittermeier hat da mal ein paar Gedanken und vor allem: ein paar hochklassige Wortspiele niedergeschrieben. Lest es, solange dieser Goldjunge noch für FUMS schreibt. Die 11-FREUNDE-Redaktion ist bereits an ihm dran. Der digitale Rockerbandenkrieg lebt.


Als die breite Öffentlichkeit letztmals im Dunkeln tappte, schrieben wir „Fakten“ noch mit „t“ und nicht ohne. Aber die Zeiten haben sich geändert, Griechenland spart, wo es kann: „Faken“. Als die Welt noch besser und die Wörter vollständiger waren, am 11. August 1999, wurde es zappenduster in der Republik. Verständlich, Bremen war Pokalsieger (nach Elfmeterschießen gegen die Bayern), Manchester United hatte die Champions League gewonnen (in der Nachspielzeit gegen die Bayern), Erich Ribbeck durfte sich Bundestrainer nennen und Ronald Maul (!) zu einer USA-Reise berufen. Heute wie damals warnen Experten: Bloß nicht blinzeln, Folgeschäden drohen!

Von einem imaginären Etwas geblendet – einem Komet sicherlich – oder Diego Simeones Gel-Glanz, überlegte es sich Leverkusen neulich noch einmal, das mühsam zusammengezimmerte Image einzureißen. Ein Weiterkommen gegen Spaniens Meister, Viertelfinale, Europas Elite? Nein, Hilfe. Die Rettung nahte in Form des Scheibenschießens, es wurde eng(lisch), und Roger Schmidt funkte beseelt an den Tower, dass man nicht länger hinschauen müsse. Oder weg. Gefahr gebannt, ausgeschieden. Puh.

Dortmund leverkusenesk
Der Blick auf die Realitäten war auch Dortmund verstellt, das freilich so leverkusenesk spielte, dass es schon wieder sinnhaft erschien. Nulldrei gegen Juve, da kniff King Klopp die Augen zusammen, als wolle, könne – ja, dürfe er das Schauspiel nicht ohne Schutzvorrichtung ertragen. Wie wenn sich der Mond vor die Sonne… ach wartet…

Was am heutigen Freitag seit 9:30 Uhr passiert, ist so offensichtlich wie Satire in Polittalks, bei denen griechische Finanzminister einen auf Effenberg machen. Um hinterher zu bestreiten, einen auf Effenberg gemacht zu haben. „Hart, aber fair“, kommentiert Effe trocken.

Sonnenfinsternis als Chance für gescheiterte Existenzen
In Hamburg wird sich Heiko Westermann beim Ball-jonglieren versuchen. Weil es weniger peinlich ist, wenn das Elend verborgen bleibt.

In Stuttgart wird Robin Dutt glucksen, weil die Schwaben Energie und damit Bares sparen – endlich gehen die Lichter ohne eigenes Zutun aus.

Auf Schalke wird Sami Khedira von Horst Heldt angehalten, seinen nächsten Karriere-Stop halt schriftlich festzuhalten. Er halte sehr viel von ihm, lässt Heldt wissen. Khedira entscheidet sich für die TUS Haltern. Heldt hält inne.

In München wird Pep Guardiola eine Übungseinheit ansetzen, die so geheim ist, dass selbst sport1-Reporter Christian Ortlepp vergeblich zwischen den Zaunritzen lugt. Thomas Müller wird jedoch „Ge heim“ verstehen, wodurch sich Peps Miene der Umgebung anpasst: finster.

Irgendwo in einem verruchten ZDF-Studio wird irgendein Witzbold irgendwie entlarven, dass der VfL Wolfsburg gar nicht der VfL Wolfsburg ist, sondern RB Leipzig. Er, der Witzbold, hatte da so seinen Finger im Spiel. Behauptet er. Keiner lacht.


(Von Johannes Mittermeier)
(Foto: imago)

 

 

 

 

Lob, Kritik, Feedback, User-Meinung, Lottozahlen:

Comments are closed.