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Die große FUMS-WM-Vorschau 1/2

Die Fußball-Weltmeisterschaft steht vor der Tür und wir haben in der Redaktion tatsächlich zwei komplett maßlos motivierte Kollegen, die es einfach nicht mehr abwarten konnten und in ihrer Freizeit unabhängig voneinander eine WM-Vorschau gezimmert haben: Felix Haselsteiner und Thomas Poppe. Den Anfang macht heute Hazel. Here we go!


Donnerstag, 14.06, Eröffnung der WM
Offiziell wird die Weltmeisterschaft um 17 Uhr angepfiffen, doch keine Sorge – schon davor ist für Entertainment gesorgt. Alle 32 Nationen haben eine Delegation für die Zeremonie dabei: Für Deutschland erscheinen Gerhard Schröder und Paul Breitner in Ritterrüstung aus einer überdimensionalen Matroschka-Figur. Das russische Staatsballett erzählt künstlerisch die Geschichte der vergangenen Turniere nach und siehe da: Mario Götze wurde doch nominiert und darf sein Wundertor von 2014 nachstellen. Der Fußball wird neben den Häppchen, Wodka und Rüstungsdeals der saudi-arabischen Delegation auf der VIP-Tribüne zur Nebensache. Falls er überhaupt jemals Hauptsache gewesen sein sollte.

Gruppe A
Die zufällig für den Gastgeber ausgeloste „leichte“ Gruppe wird zur Skandal-Fraktion. Bei Ägypten ist Mo Salah zwar fit geworden, wird jedoch am ersten Spieltag von Luis Suarez mit einem gezielten Biss in die angeschlagene Schulter niedergestreckt. Saudi-Arabien löst derweil sein Torwartproblem: Der eingebürgerte Sigm-Ar Al-Gabriel ist der neue Mann zwischen den Pfosten und führt sein Team tatsächlich ins Achtelfinale. Russland hingegen scheidet enttäuschend aus, Mehmet Scholl sieht darin den endgültigen Beweis erbracht, dass Doping im Fußball nichts bringt und zieht mit triumphierendem Lächeln wieder ins ARD-Studio in Moskau ein.

Gruppe B
Portugals Trainer Fernando Santos setzt auf dieselbe Taktik wie bei der EM 2016 und spielt mit seiner Mannschaft dreimal Unentschieden, muss dann allerdings feststellen, dass drei Punkte und Platz Drei bei einer Weltmeisterschaft das Vorrundenaus bedeuten. Spanien wird Gruppensieger, Marokko folgt auf Platz zwei. Der Iran wird aufgrund einer Protestbewegung des internationalen Sportreporter-Verbunds vom Turnier ausgeschlossen – das Sturmtrio Reza Ghoochannejhad, Alireza Jahanbakhsh und Ahmad Abdolahzadeh hatte in der Vorrunde für eine Streikwelle bei den Kommentatoren gesorgt.

Bildschirmfoto 2018 06 13 um 20.30.45 WM-Fanwear von dirts

Gruppe C
Die favorisierten Franzosen starten ohne Eklat in die Weltmeisterschaft, machen jedoch nach dem Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen Peru den Fehler, mit Paolo Guerrero feiern zu gehen. Mehrere Spieler werden am nächsten Tag vom CAS gesperrt, Antoine Griezmann fällt zudem mit einer Gehirnerschütterung nach einem Flaschenwurf an den Kopf aus. Gegen die verbliebenen acht Franzosen schafft Dänemark am 3. Spieltag ein Unentschieden und zieht ins Achtelfinale ein. Lord Bendtner hinterfragt via Instagram-Selfie die Angepasstheit des Kaders und hofft auf eine baldige Rückkehr, um für mehr Feuer zu sorgen. Überraschenderweise wird Australien Gruppenzweiter, weil der 38-Jährige Tim Cahill mit seiner Gehhilfe die Abwehrreihen durcheinanderwirbelt.

Gruppe D
Gruppe D erfüllt bei der Weltmeisterschaft einen klaren Zweck: Klischeehafte Sprüche von TV-Experten bestätigen. Bestes Beispiel: Titel gewinnst du mit der Defensive. Argentinien erzielt zwar Tore wie am Fließband, scheitert jedoch an einer Kreisklassen-Defensive. Nutznießer sind die Kroaten, bei denen diese Beatrix von Storch zum Star der WM wird. Ein weitgehend unbekannter Nordländersson schreitet jedoch am letzten Spieltag ein: Einer der legendären isländischen Einwürfe trifft von Storch so hart am Kopf, dass sie halluzinierend vom Platz getragen werden muss. Es wird eine schwere Persönlichkeitsstörung festgestellt, die ihr eine Rückkehr in die Öffentlichkeit auf Ewig unmöglich macht. Nordländersson wird nach dem Spiel als „Man of the match“ geehrt und mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ganz nebenbei schafft Nigeria noch den Achtelfinal-Einzug, Lionel Messi zieht die Konsequenzen aus dem enttäuschenden Abschneiden und beschließt von nun an, alleine bei Weltmeisterschaften anzutreten.

Gruppe E
Die Gruppenphase der WM 2018 wird zur großen Rückkehr Brasiliens in die Weltelite. Neymar, Coutinho & Co. spielen wie die Deutschen 2014, also fast schon brasilianisch. Ronaldo (der Dicke) spricht bereits davon, dass der Geist von 2002 wieder durch die Nationalmannschaft gehe, Oliver Kahn läuft im ZDF-Studio plötzlich ein kalter Schauer über den Rücken. Daneben trifft in Gruppe E Pura Vida auf Ex-Jugoslawien und elegante Freude am Fußball auf viele Konsonanten. Costa Rica kann sich letztlich knapp gegen Serbien durchsetzen, auch weil Traineric Mladen Krstajic zu wenig offensivices Potentialic auf den Rasenic bringt. Die Schweiz bleibt sich treu und hält sich aus dem Welt- und Gruppengeschehen raus.

Gruppe F
In der SCHLAND-GRUPPE zeigt sich die geistige Reife der Löw-Truppe bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Turnier. Eine Einladung der Mexikaner zu einer „Kennlern-Party“ am Vorabend der ersten Partie lehnt die gesamte Mannschaft ab, lediglich eine Delegation um Reinhard Grindel schaut „auf einen Tequila“ vorbei. Philipp Lahm, Teil der Delegation, wird der Einlass versagt, weil er seinen Ausweis vergessen hat – Grindel spricht nachher davon, Lahm habe „nichts verpasst, was von Relevanz für einen Jugendlichen wie ihn wäre“. Deutschland gewinnt diesmal auch das zweite Gruppenspiel gegen Schweden, Bundestrainer Löw kritisiert daraufhin die Diskontinuität seiner Mannschaft und bietet seinen Rücktritt an. Grindel überzeugt ihn mithilfe einer Bekanntschaft von der mexikanischen Party, doch zu bleiben. Sandro Wagner kritisiert daraufhin Löws Rücktritts-Verhalten. Deutschland holt sich dennoch den Gruppensieg, auch weil Thomas Müller seine WM-Tore 11-15 erzielt und auf Platz zwei der ewigen Torjägerliste aufrückt. Zweiter wird überraschend Südkorea. Warum? 생각이 없다.

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Gruppe G
Belgien, zum dritten Mal in Folge als Geheimfavorit in ein Turnier gestartet, hat diesmal nicht nur großartige Spieler dabei, sondern auch ein Konzept. Das reicht gegen Tunesien und Panama, nicht aber gegen England. Das Team von Gareth Southgate spielt eine unfassbare Vorrunde und holt sich den Gruppensieg. Die Stimmung auf der Insel bleibt dennoch bescheiden: Irritationen über guten Offensivfußball, perfektes Umschaltspiel und herausragende Torhüterleistungen beschäftigen die englische Boulevard-Presse, Außenminister Boris Johnston kritisiert die „Festland-Methoden“ und droht mit Einreiseverboten, sollte das Ziel, in der K.O.-Runde im Elfmeterschießen auszuscheiden, nicht erreicht werden. Ein Highlight der WM wird die Nationalmannschaft Panamas, die als Teil der Imagekampagne „Oh, wie schön ist Panama“ mit einem Tiger und einem Bären in der Innenverteidigung aufläuft.

Gruppe H
Robert Lewandowski überrascht die Fußballwelt mit einer einzigartigen Guerillataktik: Nach jedem erzielten Tor läuft in verschiedenen Sprachen „Demnächst auch bei ihrem Verein. Nur 80 Millionen“ über die Werbebande. Uli Hoeneß meldet sich aus München: Der FC Bayern lasse sich auch davon nicht unter Druck setzen. Doch Lewandowski legt nach und verteilt statt des Torjubels Flyer auf der Ehrentribüne. Karl-Heinz Rummenigge kritisiert daraufhin den modernen Fußball, in dem die Kleinen Vereine wie der FC Bayern chancenlos wären. Lewandowski wechselt schließlich zum FC Chelsea – ein Flyer hatte Roman Abramowitsch erreicht. Kolumbien kann durch einen Sieg gegen Japan neben Polen ins Achtelfinale einziehen, ein enttäuschter Gotoku Sakai verspricht nach dem Ausscheiden unter Tränen, dass der Dino niemals aussterben werde und er auch in die zweite Liga mitgehen wird.


Achtelfinale
Dänemark-Nigeria

Kaum zu glauben. Die Nigerianer schaffen gegen Dänemark tatsächlich die Sensation. Hauptgrund: Thomas Delaney hat ein rot-grün-Schwäche und sieht Freund und Feind in Grautönen. Immerhin wird er beim 0:3 seiner Mannschaft mit drei Torvorlagen für den Gegner Man of the Match.

Uruguay-Marokko
Luis Suarez ist von seiner Sperre zurückgekehrt und darf gegen Marokko mit einer speziellen Beißschiene auflaufen. Aus Deutschland reisen daraufhin die „Chico Ultras“ an, die Freiheit für kleine Beißer fordern. Suarez darf die Schiene abnehmen und erzielt den Siegtreffer mit seinen Schneidezähnen.

Brasilien-Südkorea
Die südkoreanische Innenverteidigung aus Sit Kein-Land und Oh Ne-Plan ist mit Brasiliens Offensive komplett überfordert. Neymar allein erzielt vier Tore. Ein Land wirft langsam sein Trauma ab.

England-Kolumbien
England spielt auch gegen Kolumbien taktisch hochklassigen, spannenden Fußball und gewinnt klar. Pep Guardiola ruft nach dem Sieg gegen Kolumbien mit Tränen in den Augen bei seinen City-Spielern John Stones und Raheem Sterling an, um ihnen zu dieser Meisterleistung zu gratulieren, doch die Leitung ist besetzt – das Königshaus hat sich eingeschaltet, die Queen kritisiert die schändliche Abkehr von britischen Tugenden. Gareth Southgate tritt zurück, Steve McClaren reist samt Regenschirm nach Russland.

Deutschland-Costa Rica
Die Mannschaft lässt den „Spirit of 2006“ wiederaufleben und gewinnt 4:2 gegen Costa Rica. Jonas Hector läuft mit Gipsarm auf und zirkelt Bälle in den Winkel, Toni Kroos schießt ein herrliches Freistoßtor, das er Torsten Frings widmet und Jürgen Klinsmann hat einen Gastauftritt in der Kabine. Beim Anblick von Manuel Neuer, der mit lockigen Jens-Lehmann-Gedächtnis-Haaren im Tor steht, läuft Oliver Kahn im ZDF-Studio erneut ein kalter Schauer über den Rücken.

Polen-Belgien
Robert Lewandowski hat von seinen Münchner Bossen eine letzte klare Ansage bekommen: Er muss einen Nachfolger bei der WM besorgen. Romelu Lukaku wird daher 90 Minuten lang mit Flyern beworfen und gibt in der Nachspielzeit resignierend seinen Wechsel zum FC Bayern bekannt. Ansonsten hat Polen das nötige Glik – der Innenverteidiger erzielt per Kopfball den Siegtreffer.

Spanien-Saudi Arabien
Die Spanier führen bereits zur Halbzeit so deutlich, dass Gerard Pique für den Rest der Spielzeit frei bekommt und mit den Auswechselspielern einen Ausflug zum Shakira-Konzert macht. Al-Gabriel im Tor der Saudis gibt Martin Schulz die Schuld am Ausscheiden.

Island-Australien
Die zwei Inselnationen liefern das langweiligste Spiel der Fußballgeschichte ab. Altstar Tim Cahill muss wegen Arthrose ausgewechselt werden, Island gewinnt nach Verlängerung durch einen Treffer des frisch aus Südkorea eingebürgerten und nachnominierten Heungminson.


Viertelfinale
Nigeria-Uruguay
Wie 2010 steht mit Nigeria erneut ein afrikanischer WM-Teilnehmer kurz vor dem Einzug ins Halbfinale. Doch diesmal ist es Edinson Cavani, der kurz vor Schluss auf der Linie den Ball wegfaustet. Im Elfmeterschießen gewinnt Uruguay und zieht ins Halbfinale ein.

Brasilien-England
McClaren hat in seinem Reisegepäck John Terry und Peter Crouch illegal in die Startelf geschleust. England spielt wieder wie das gute alte Königreich und verliert 0:5 gegen Brasilien. Die Brexit-Witze-Industrie ist endlich wieder im Aufschwung.

Deutschland-Polen
Jogi Löw beschließt, weiterhin alles so zu machen wie 2006. Gegen Polen spielen die Deutschen keinen großartigen Fußball, am Ende jedoch reicht ein Flankenlauf von Julian Brandt, dessen Flanke Mario Gomez findet. 1:0, 90. Minute – das Stadion in Samara wird in Westfalenstadion II umbenannt, Oliver Neuville gratuliert per Videobotschaft. Sönke Wortmann reist spontan mit seiner Kamera nach Russland.

Spanien-Island
Pique und die Auswechselspieler haben sich beim Shakira-Konzert schwere Hüftverletzungen zugezogen und fallen verletzt aus. Gegen 10 Spanier schafft Island die Sensation und erzielt das entscheidende Tor per Einwurf aus der eigenen Hälfte.


Halbfinale
Uruguay-Brasilien
Die unaufhaltsamen Brasilianer spielen auch gegen Uruguay überragenden Fußball und finden endlich eine Methode gegen Luis Suarez: Die Innenverteidigung wirft ihm bei Angriffen ein Stöckchen zu, in das sich der Angreifer verbeißt. Brasilien zieht verdient ins Finale ein.

Deutschland-Island
Thomas Müller kehrt wieder auf das Feld zurück und erzielt zwei Tore, die für Deutschland das Finale und für ihn den neuen Tor-Rekord bedeuten. Miroslav Klose fällt in eine tiefe Sinnkrise und gründet gemeinsam mit Ronaldo eine Selbsthilfegruppe für überholte Rekordtorschützen.


FINALE
Brasilien-Deutschland
Im dramatischen Endspiel von Moskau können die Deutschen den 7:1-Erfolg von 2014 nicht wiederholen, sondern verlieren knapp mit 0:1 nach Verlängerung. Siegtorschütze ist Gabriel Jesus, den direkt nach dem Spiel ein Kamerateam von DAZN begleitet, um den zweiten Teil von „Being Mario Götze“ zu drehen. Philipp Lahm tröstet die Mannschaft aus einem Eiswagen und verteilt neben Schoko und Vanille auch kleine Fähnchen mit dem Leitspruch „zsmmn vrlrn“. Reinhard Grindel organisiert bei der Rückkehr nach Berlin gemeinsam mit einer mexikanischen Agentur eine große Abschiedsparty für Jogi Löw, der nach einer mehrtägigen Sitzung in der Eistonne beschlossen hatte, zurückzutreten. Es ist das Ende einer Ära und doch eine große Chance für den deutschen Fußball: Sandro Wagner wird im September feierlich zurückkehren und gemeinsam mit dem neuen Bundestrainer Felix Magath die Nationalmannschaft wieder zu alter Stärke führen.


Von Felix Haselsteiner