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Erbärmlicher Haufen Restbundesliga

Hub, Hub, Hubschraubereinsatz! Nein, in dieser neuen Rubrik geht es nicht um Huub Stevens. Aber knurren kann Lars Kranenkamp a.k.a. Burning Bush (37) sicher auch. Unser neuer Kolumnist ist der spektakulärste (und einzige) FUMS-Deal des Sommers und verstärkt ab sofort die leicht angestaubte Abteilung Attacke. Wo der Hubschrauber im Einsatz ist, brennts. Wo der Hubschrauber im Einsatz ist, sollte man vielleicht nen Schritt zurücktreten. Wo der Hubschrauber im Einsatz ist, wird zu Höhenflügen angesetzt. Das alles künftig an dieser Stelle. Und Fussball ist natürlich auch dabei. Geil.


Hardcore-Gejammer! Was da anlässlich der momentan durch den FC Bayern München zelebrierten Übermacht allerorts aufkeimt wirkt befremdlich auf mich – ist ja kaum zu ertragen. Gibt es da draußen überhaupt noch jemanden in Fussballdeutschland, dem die Körperspannung gegeben ist, sowas wie sportliche Akzeptanz walten zu lassen oder die unbestrittene Dominanz der Walze aus Minga wenigstens einigermaßen leidenschaftslos oder ignorant zur Kenntnis zu nehmen?

Wo genau ist das Problem? Ich selber stehe ja auch nur sehr sekundär in Verdacht, Pep und seinen unkaputtbaren Titelschergen positiv oder gar wohlgesonnen gegenüber zu stehen, aber mal ehrlich: War es nicht ursprünglich mal so gedacht, dass die Bundesliga als Wettbewerb fungiert, innerhalb dessen jede Mannschaft so erfolgreich wie möglich versucht Fußball zu spielen? Also jeder Verein, sogar Euer?  Soweit ich weiß, versucht jeder Klub das jede Woche, mit (fast) allen Mitteln, also der beste zu sein. Der beste von 18 Vereinen der höchsten deutschen Spielklasse. Ist dann aber so wie jetzt einer mal so richtig der Beste, gibt’s aus dem prächtigen Reigen der Unterlegenen nichts als beleidigtes Gemecker oder tendenziell würdeloses, unterwürfiges Gejammer. Von Bayer Leverkusen war man vor Jahren ja gewohnt, dass eine Bundesligamannschaft sich vor den Spielen gegen Bayern am liebsten hätte “Bitte nicht schießen” auf die Brust flocken lassen. Aber was momentan abgeht, ist befremdlich.

Ist ja nicht so, als würde ich lediglich nur nicht verstehen, dass Vereine, Funktionäre, Spieler und Medien zu einer solchen Betrachtungsweise (im Grunde noch einseitiger als aktuelle Partien der Münchener) bereit sind – nein, ich sehe nicht einmal den Anlass zu einer derart spektakulären Bewertung und Reaktion. Bayern München spielt überragend. Viele andere spielen scheiße!

Die Zeiten ändern sich und mit ihnen der Zirkus. Tommi Ohrner hat sich von Kinderschokolade verdünnisiert, die Red Hot Chili Peppers spielen Musik für Radio Antenne und der FC Bayern macht im Moment alles haushoch platt, was meint, auch Fussball zu können. Ich habe vor Jahren nicht allein prognostiziert, dass große, einst erfolgreiche Traditionsvereine wie der VfB Stuttgart, der HSV oder Werder Bremen zukünftig erstmal nur ein einziges, alles überragendes Ziel haben werden – und das heißt Platz 6. Der sechste wird der neue erste sein, für Otto-Normal-Klubs und -Fans. Das hat weiß Gott wenig mit der Übermacht aus München, sondern vielmehr mit ganz anderen Gewichtsverlagerungen innerhalb dieser Spielklasse und finanzstarken Emporkömmlingen aus den fussballerischen Niederungen der zweiten Liga zu tun. Das ist simple Verdrängung, sonst gar nix.

Der unfassbar starke FC Bayern München wird in den kommenden Tagen trotzdem das Fussballthema überhaupt sein. “Zu viel Geld”, “Wettbewerbsverzerrung”, “Fußballerischer Kapitalismus”. Es werden dann als nächstes neue Ligen für derart auftretende Teams gefordert. Außerdem wird in den kommenden Wochen so gute wie jeder Sportdirektor, Manager oder Trainer spätestens vor dem direkten Duell auf irgendeinen Bayern-Bonus oder die eigene Benachteiligung hinweisen. Langweilig.

Ich kann mir nicht helfen, aber solange ich mir Woche für Woche die offenkundig defizitären Einstellungen, Unkonzentriertheiten, oder Nachlässigkeiten im Nutzen von Torchancen besagter großer, ehemaliger und erfolgreicher Traditionsvereine vor Augen führen muss, ist dieses desaströse Unvermögen genauso Schuld an der aktuellen Langeweile-Liga, wie der FC Bayern. Ich behaupte nicht, eine dieser Mannschaften könnte demnächst in den Titelkampf einsteigen, aber die Liga hätte ganz anderen Bums, alle hätten mit sich selbst genug zu tun und  könnten ihre Taschentücher wegstecken.

So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen. Und das hat weniger mit dem FC Bayern München zu tun, als vielmehr mit dem erbärmlichen Häufchen Restbundesliga samt fatalistischer Medienmelodei. Reißt Euch mal zusammen!


Lars Kranenkamp
(schläft heimlich in Bayern-Bettwäsche, d. Red.)

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Lob, Kritik, Feedback, User-Meinung, Lottozahlen:

  1. Kann ich nur zustimmen. Das was da teilweise so geredet wird ist an Unsportlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Was soll man da machen? Absichtlich schlecht spielen? Die Tür zumachen wenn ein Spieler aus der Liga wechseln will? Woran soll der FC Bayer überhaupt Schuld sein, dass sogar schon die Spieler damit genervt werden?

    Ach ja und Lewy ist natürlich ein absolutes Dortmunder Eigengewächs, der von den Bayern mit Gewalt dort weggezerrt wurde. Und die Dortmunder kaufen sich auch keine Spieler von außerhalb, die bilden alle selber aus. Wolfburg auch nicht.
    Nee, die Bayern sind die Bösen weil sie mit dem was sie machen Erfolg haben. Irgendwie so richtig typisch deutsch…

    Ich hätte auch nichts gegen eine spannende Liga aber da sind doch die anderen Vereine gefragt.

  2. Lars, du schläfst nicht nur heimlich in Bayern-Bettwäsche, du hast wahrscheinlich auch die Unterhosen in Bayern-Rot an.
    Nur der wahre Bayernfan predigt so gerne Wasser; knietief im Rotwein stehend und besoffen vom eigenen Überlegenheitsgefühl.
    Und dann strengen sich die anderen nämlich mal an, schießen Tore, gewinnen sogar gegen den FCKrösus und peng! spielt der Lewandowski nächste Saison nicht mehr im Bienchenkostüm. Des einen Lewa, des anderen Gomez, Klose, Mandzukic, Elber, Pizarro, Ballack,… ui ui ui diese Liste wird lang.
    Es ist nicht so, dass die anderen nicht wollen, es ist nun mal so, dass die anderen nicht dürfen!

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