170314eineligafürsich
  • Allgemein
  • Arbeitsnachweise
  • Einwürfe
  • News
FUMS Magazin » Allgemein » Eine Liga für sich – zu gut, um zu lästern

Eine Liga für sich – zu gut, um zu lästern

Buschi is back. Der erste offizielle Einsatz der neuen Sky-Charismabombe wurde am gestrigen Abend auf Sky1 versendet – gekoppelt an das neue Format „Eine Liga für sich“. Wir haben die dummerweise parallel laufende RTL II-Doku über Nathalie Volk und Frank Otto daher aufgenommen und uns dem gewidmet, was wirklich wichtig ist: The Big Bang Theory-Wiederholungen. Zum Glück gibts Buschi on Demand…


Mit „Eine Liga für sich“ versucht Sky Primetime-Unterhaltung für Jedermann mit dem Aufhänger Fußball. Buschmann als Quizmaster moderiert das Duell zweier Teams, die sich durch die einstündige Sendung raten. In einem für Sky sehr typischen Setting – inklusive Publikum – sitzen das Team von Stefan Effenberg (mit Peter Neururer und Panagiota Petridou) und Stefan Kretschmar (mit Jessica Kastrop und Matze Knoop) und geben ihren Senf dazu.

Schnell wird klar, hier geht es eher um Spaß als um das Quiz selbst. In Runde 1 wird gefragt, wessen Autogrammkarte den höchsten Wert bei einer Auktion erzielte – Rosberg, Neuer und Nowitzki stehen zur Wahl. Bis die Gäste raten dürfen, werden erst mal minutenlang die alten Autogrammkarten der Gäste zelebriert. Dass es am Ende Rosberg ist, hat den geringsten Unterhaltungswert.

In den nächsten Runden geht es um den längsten Torjubel und die Zuordnung von Hunden zu Nationalspielern.

Die Sendung steht und fällt an der Stelle mit dem Humor der Gäste, die in der ersten Folge eine wirklich okay-e Harmonie an den Tag legen. Gerade Jessica Kastrop sticht mit (Hunde)-Wissen und Humor heraus. Fachmann muss man freilich nicht sein, denn den Mops von Özil und das Tattoo von David Beckham kann man genausogut von „Promiflash“ kennen.

Das widerum ist natürlich auch der Hintergedanke von Sky, die mit den Fußballübertragungen schon genug Paare entzweien und hier eher gemeinsam vor die Glotze locken wollen. So wird dann die Dame auch sicher mehr über den kreativen Isländer-Torjubel lachen, als der Gatte, der den schon 2011 hundertfach in der Timeline hatte. Die Herren können hingegen endlich mal mit ihrem Insiderwissen vor der Dame prahlen: „Hier, da schießt gleich der Spieler vom Anstoß das Ding rein, während der Butt noch jubelt!“. Hintenraus noch etwas Action – Surfbrett-Riding mit den Capitanos, während das Team weitere Fragen beantwortet. Bis zum Sturz.

Der „Schlag den Star“-erprobte Kretsche steckt hier den Tiger in die Tasche und sein Team fährt den Sieg ein. Warum das Ganze? Keine Ahnung. Aber warum denn nicht?!

Fazit: „Eine Liga für sich – Buschis Sechserkette“ hat einen vernünftigen Start hingelegt. Das lag zum einen am Moderator, der sich für seine Verhältnisse sehr zurückhielt. Ein gute Auswahl an Protagonisten machte die Sache rund und wird auch künftig das A und O sein. Man hat eine Art „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ für Laien und „Genial daneben“ für Fußballfans zusammengewürfelt und kann seinen Montagabend sicher schlechter verbringen. Buschis Sky-Start – ein wenig wie Bayern gegen Dortmund am 34. Spieltag, wenn alles schon entschieden ist: Zu gut, um zu lästern – zu wenig aufregend, um es zu feiern.


Von Thomas Poppe