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Vorwürfe gegen Hertha-Investor Windhorst: Beauftragte er Schmutzkampagne gegen Gegenbauer?

Bei der Hertha aus Berlin rumort es mal wieder gewaltig. Nach 14 Jahren legte Präsident Werner Gegenbauer sein Amt im Mai nieder. Nun tauchten Hinweise auf, die Investor Lars Windhorst beschuldigen, den 72-Jährigen mit einer Schmähkampagne unter Druck gesetzt zu haben.


Während sich die meisten Bundesligisten auf die kommenden Partien und Gegner vorbereiten, ist die Hertha mal wieder nur mit sich selbst beschäftigt. Im nun schon lange andauernden Machtkampf an der Spitze der Berliner sorgt ein nächstes schockierendes Kapitel für Schlagzeilen. Wie aus einem Bericht der Financial Times hervorgeht, soll Investor Lars Windhorst auch über Umwege großteilig für das Aus von Werner Gegenbauer als Präsident verantwortlich gewesen sein.

Der langjährige Hertha-Funktionär und frühere Aufsichtsratsvorsitzende legte sein Amt im Mai diesen Jahres nieder. Damals reagierte er auf den wachsenden Druck und begründete seine Entscheidung damit, einem Neuanfang nicht im Weg stehen zu wollen. Die enorme Kritik an seiner Person hatte eine Absetzung bei der anstehenden Wahl ohnehin sehr wahrscheinlich gemacht.

Hertha-Investor Windhorst übte wohl nicht nur öffentlich Kritik

Einen großen Widersacher fand Gegenbauer seit dem Einstieg von Windhorst als Investor in eben diesem. Gerade in der vergangenen Saison war sich der Geldgeber nicht zu schade, die Arbeit des Präsidenten immer wieder zu diffamieren. Vor allem seine Finanzspritze von bis dahin 375 Millionen Euro habe er regelrecht verschwendet.

Doch Windhorst soll noch einen Schritt weiter gegangen sein. Dem aktuellen Bericht nach habe er sich an israelische Privatdetektive gewendet haben, die eine weitläufige Schmähkampagne gegen Gegenbauer fahren sollte. Ein ganzes Jahr sei das in Tel Aviv ansässige Unternehmen Shibuma Strategy Limited mit unterschiedlichsten Mitteln aktiv geworden.

Hertha

Die Firma habe das Umfeld und auch Kontrahenten von Gegenbauer kontaktiert, um prekäre Informationen zu erhalten. Anschließend wurden Fake Profile erstellt, die die Kritik über die sozialen Medien befeuern sollten. Auch eine Webseite mit dem Namen „Gegenbauer raus“ sorgte für Aufmerksamkeit. Karikaturistische Abbildungen wurden ebenfalls angefertigt und geteilt.

Darüberhinaus habe Windhorst eine Aufbesserung seines Images in den Deal mit einbauen lassen. Strategisch sollte sein Namen vor allem über die sozialen Netzwerke in ein besseres Licht gerückt werden. Insgesamt kommen damit heftige Anschuldigungen gegen den Mäzen zusammen. Dass die Financial Times überhaupt zu diesen Informationen kam, liegt an einem aktuellen laufenden Gerichtsprozess.

Die Wirtschaftsdetektei verklagte Windhorst und dessen Firma Tennor, eine abgemachte Summe von einer Millionen und eine versprochene Erfolgsprämie von vier Millionen Euro noch nicht an Shibuma gezahlt zu haben. Der Vertragsbruch wird aktuell juristisch aufgearbeitet. Dabei kamen die aufgeführten Abmachungen und Akten zum Vorschein.

Konsequenzen durch Bots und Fake Profile?

Die weiteren Untersuchungen werden zeigen, inwieweit sich die Vorwürfe gegen den Investor bestätigen. Sicherlich wurde auch die Chefetage der Hertha und das Vereinsumfeld hellhörig. So kommen aktuell auch rätselhafte Hinweise ins Rampenlicht, die ansonsten wohl kaum eine solche Aufmerksamkeit bekommen hätten.

In einem Twitter-Thread führte Hertha-Mitglied und -Fan Steven Redetzki bereits im vergangenen November zahlreiche Tweets und Profile auf, die sich mit den Anschuldigungen decken. So seien vorher kaum relevante Nutzer*innen plötzlich und fast auf die Minuten identisch an der Absetzung von Gegenbauer interessiert gewesen zu sein.

Das letzte Wort ist in dieser Sache also noch längst nicht gesprochen. Bis eine Schuld bewiesen ist, gibt es für Windhorst keinen Grund, sich zumindest bei diesem Thema rechtfertigen zu müssen. Doch die Untersuchungen werden andauern. Die Nachspielzeit dürfte hierbei üppig ausfallen.