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Gomez ja, Wagner nein: Drück den Harmonie-Button!

Jetzt ist es raus: Deutschland fährt ohne seinen größten Stürmer-Star zur WM nach Russland. Statt 1.94m-Wagner ist 1.89m-Gomez dabei – nicht nur wegen fünf Zentimetern, sondern vor allem wegen der damit verbundenen Stimmung im Team. Hoch lebe der Mario-Gomez-Button. Felix Haselsteiner sitzt für uns seit drei Stunden an der zugehörigen Website und dreht frei, hat aber glücklicherweise zwischen zwei Klicks kurz Zeit gefunden, die wahren Gründe für die Löw-Entscheidung aufzuschreiben.


Jahrelang hat sich die Mehrheit der Bundesliga einen Typen gewünscht, der öfter mal die Klappe aufmacht, ohne vorher nachzudenken. Dann kam Sandro Wagner. Ein Geschenk des Himmels, dass da endlich mal wieder einer rumläuft, dessen Eier nicht von irgendeiner PR-Agentur zersägt wurden. Dass dieser dann auch noch für den FC Bayern in der Champions League die Tore schießt, setzt dem Ganzen irgendwie die Krone auf. Schön.

Aber: Hatte denn wirklich jemand daran geglaubt, dass Cojones und Tore allein für die Kaderentscheidung bei Jogi Löw ausschlaggebend seien? Quatsch, die alte Legende vom „Entscheidend ist auf’m Platz“ ist doch schon seit Rehhagel ausgestorben. Die deutsche Nationalmannschaft hatte noch nie einen harmoniebedürftigeren Bundestrainer auf der Bank. Wer jahrelang Lukas Podolski außer Form mitnimmt und zu Höchstleistungen anstiftet – oder wer mit einem Flüstern ins Ohr Mario Götze zum Siegtorschützen im WM-Finale macht, könnte eigentlich auch eine Aufzuchtstation für traumatisierte Welpen leiten und würde  wahrscheinlich auch noch mit diesen Titel gewinnen.

Wagner? Zu groß für Jogis flache Hierarchie

Löw mag Typen, die ihm zu einhundert Prozent folgen und sich einordnen können. Sandro Wagner passt im wahrsten Sinne des Wortes nicht in diese flache Hierarchie der braven Nationalmannschaft. Da ist es dann auch egal, dass er beim FC Bayern zuletzt ganz gut Fußball gespielt hat.

Ganz gut Fußball gespielt hat in der Rückrunde auch Mario Gomez – doch der hat im Gegensatz zu Wagner stets bescheiden und zurückhaltend auf Fragen bezüglich einer möglichen WM-Teilnahme geantwortet. Selbst Philipp-Lahm-Tweets auf Twitter haben da mehr Kante. Und auch, wenn viele diese Angepasstheit nicht mögen, Löw schätzt sie sehr. Das kann man jetzt kritisieren, eines muss man dem Bundestrainer aber lassen: Bei der WM vor vier Jahren hat das ganz gut funktioniert.

Und jetzt alle: 🎶 Mario Gomeeeeez, Mariooo Gomeeeeez 🎶 🚨

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Vielleicht waren am Ende aber auch ganz andere Gründe ausschlaggebend. Der hier zum Beispiel: Wenn Gomez in Russland trifft, kann man wieder herrlich auf den Mario Gomez Button klicken und bekommt dann eine Extraportion Cha-Cha-Cha-Harmonie – allein deshalb hat sich diese Nominierung schon gelohnt.


Von Felix Haselsteiner
(hat Mario Gomez vor Ewigkeiten mal getroffen und das dazugehörige Foto hängt ab sofort am Redaktionskühlschrank, Anm. d. Red.)

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