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Kühne ätzt gegen alle!

Im Schatten der WM hat der erste Bundesligist seinen Trainingsbetrieb für die neue Saison aufgenommen. Kein geringerer als der HSV lud seine Stars zum Anschwitzen ein und hat damit schon einen Titel sicher: Streber-Klub 2014. Ganz entgegen der sonstigen Gewohnheiten lief der erste Trainingstag mal ohne große Schlagzeilen oder Skandale ab. Naja, zumindest fast. Beziehungsweise: dann doch eher mit Schlagzeilen und Skandalen. Will der Liga-Dino so dringend diese Aufmerksamkeit? Dieses Rampenlicht? Ein Kommentar von Thassilo von Bierbrauer.

Nahezu vorbildlich wirkt die Terminierung des Hamburger Trainingsstarts: 18. Juni. So manch ein Profifussballer steigt da gerade erst in den Flieger Richtung Ibiza, um im Urlaub die geschundenen Füße hochzulegen. In Hamburg aber ticken die Uhren anders. Anschwitzen. Zeichen setzen. Streber sein. Quasi wie der Schüler, der schon in den Sommerferien Vokabeln für das neue Schuljahr paukt. Peinlich.

Aber: Der Knalleffekt in den Medien war groß. Und allein darum geht es unserem Liga-Dino schließlich. Hakan Schallanollu will eigentlich für Leverkusen spielen. Darf aber nicht. Macht deshalb vier Wochen einen auf krank und begründet das mit psychischen Problemen. Also dieses Facebook…

Und dann grätscht auch noch Investor Kühne dazwischen. Geht Calhanoglu, geht auch Kühne. Was für den HSV die Ideallösung wäre, verkauft der alte Grantler als worst-case-Szenario. Clever.

Reicht eigentlich schon wieder für eine ganze Saison, was HSV-Schlagzeilen betrifft. Aber Kühne ist weiter on Fire: van der Vaart solle an frühere Glanzzeiten anknüpfen – aber bitte an anderer Wirkungsstätte. Und Slomka sei der falsche Trainer, hätte im jüngsten Saisonendspurt zu wenig Punkte geholt. Na und? Slomka verbreitet doch gute Laune – und die Klasse wurde auch gehalten.

Zwei Hoffnungsschimmer
Was bleibt? Der HSV schafft sich weiter ab. Von wegen: neue Saison, neues Glück. So wird das nichts mit der Champions-League-Qualifikation. Immerhin – zwei Hoffnungsschimmer streifen dann doch weit entfernt am Hamburger Horizont. Artjoms Rudnevs, Slomkas Lebensversicherung, ist zurück und sorgt direkt für das einzige Tor im ersten Trainingsspiel. Und Lasogga will wohl auch bleiben. Wer braucht da schon van der Vaart, Calhanoglu und die Millionen vom Kühne-August?

Von Thassilo von Bierbrauer