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Leistner oder nicht leisten – das ist hier die Frage

Immer mehr Details rund um den Eklat zwischen Toni Leistner und einem „Fan“ kommen ans Licht. Unschöne Details von feigen Beleidigungen weit unter der Gürtellinie sorgen unter Fans für viel Verständnis. Unser Autor Jan Budde hat eine Nacht über die Sache geschlafen und macht sich auch heute noch Gedanken.


Mancher Fan scheint inzwischen zu vergessen, dass das Stadion nicht Facebook ist und das Aussagen im echten Leben durchaus Konsequenzen haben können. Die schwangere Frau und Tochter eines Fußballprofis aus einem Block an Leuten heraus zu beleidigen, in dem man sich in der Überzahl und in Anonymität sicher wähnt, ist wohl das erbärmlichste, was es geben kann.

Tja: „Da muss ein Profi Darüberstehen“ – Nö: „Profis sind auch nur Menschen“. Na, und was sind Sie? Pro, kontra, Täter oder Opfer? Verantwortungsscheu!

Das dort auch Kinder im Block sind, ist von Anfang an klar – das der Vater aber nichts anderes zutun hat, als sich an einer potentiellen Schlägerei beteiligen zu wollen und von seinem Kind noch zurückgehalten werden muss, ist schon grotesk. Kinder sollten niemals Zeuge von Gewalt werden – eben auch nicht von verbaler. Und dann hat dieses Kind jetzt gesehen, dass man nicht alles wertfrei in die biergeschwängerte Atmosphäre des Dresdner Abendhimmels blöken darf. Da hätte Papa vorher mal Vorbild sein und einschreiten können.

Stattdessen soll der Fußballer mal wieder das Vorbild sein. Man schiebt Verantwortung gerne weiter. Leistner hat sich in die Tradition der Großen gestellt wie Cantona oder Guerrero – wobei wesentlich handzahmer. Er hat niemandem hüfthoch die Stelzen weggeflext oder eine Trinkflasche ins Gesicht geworfen. Dass er ein Voll-Profi ist, zeigt seine Reaktion hinterher, als er die Schuld bei sich sucht und eben nicht die Verantwortung von sich weist.

Nein, niemand sollte so die Fassung verlieren. Aber hört auf, euch beim nächsten Spiel dann wieder mehr Charaktere im Fußball zu wünschen, wenn ihr ihnen hinterher immer wieder das Totschlagargument der Vorbildfunktion vor die Printe ballert. Mehr echte Charaktere bitte – aber handzahm sollen sie sein. Man soll ihnen das Brusthaar kraulen dürfen, während sie schnurrend mit einem auf der Couch liegen, bis sie schließlich als Kaminvorleger enden. Maunz!

Natürlich muss man nicht handgreiflich werden, um Charakter zu haben. Deswegen hier ein Tipp für den nächsten Profi, dem die Leitung durchbrennt: Das nächste mal bitte den Pöbelpoeten medienwirksam in die Mixedzone bitten und den- oder diejenige auffordern, die Entgleisung öffentlich im Fernsehen zu wiederholen. Dann bauen wir daraus auch eine Zitatkachel. Versprochen!


Von Jan Budde
(Medienwirksamer Pöbelpoet, Anm. d. Red.)

Lob, Kritik, Feedback, User-Meinung, Lottozahlen:

  1. da sieht man wie Krank unsere Gesellschaft doch ist.
    Toni hat alles richtig gemacht irgendwann ist auch mal Schluss.
    Diese pöpelnden Idioten sind in jedem Stadion, es wird Zeit auch mal Zeichen zu setzen, das es so nicht weiter geht.
    Toni wird für sein Verhalten bestraft, welch ein Armutszeugnis stellt der DFB sich da wieder aus.
    Einfach nur mal hinter den Spielern stehen, aber Fehlanzeige.
    Für mich ist das ein klares Zeichen das der DFB verbale Gewalt gegen Spieler toleriert.
    Es ist aber auch Traurig wie tief unsere Gesellschaft schon gesunken ist.

  2. Einmal schütteln und mit eiern mit dem primitivling telefonieren. Jede Strafe vom DFB wäre der Situation nicht angemessen. Leistner im Recht für mich…..

  3. Endlich schlägt mal jemand in die richtige Kerbe. Jeder hat das Recht im Stadion seinen Unmut zu äußern aber eben nicht zu pöbeln, zu hetzen und auf's übelste zu beleidigen. Und dann dreht sich die feige Sau auch noch um und geht stiften….
    Ich finde schon seit langem ; der der – auch auf dem Platz – provoziert ist das Arschloch und nicht der, der irgendwann zurück agiert. Mal abgesehen davon gibt es aus eigener Erfahrung sehr viele solche Schwachköpfe in Dresden…. Freispruch für Leistner und 5 Jahre Stadionverbot für pöbelnde, hetzende Vollidioten.

    1. "Das nächste mal bitte den Pöbelpoeten medienwirksam in die Mixedzone bitten"

      Hübsche Idee, funktioniert bloß nicht, weil die feigen Säue sich dann nur verkriechen. Insofern ein leichtes Versprechen mit der Zitatkachel.

      Und ganz ehrlich: wenn jemand derart meine Familie angeht, darf der sich warm anziehen… Da lass ich mich auch gerne auf eine Diskussion ein, welche Gewalt denn nun schlimmer ist…

      Nehmen wir zum Beispiel nur mal an, diese Äußerungen werden an einen Mann gerichtet, der mit seiner Familie bereits eine entsprechende Situation durchlitten hat. Ich verwette meinen Allerwertesten, dass dem Opfer das weit mehr weh tut als eine Watsche dem Idioten, der das von sich gibt.

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