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Nations League: Dass es um EM-Tickets geht, interessiert kein Schwein!

Heute ist es endlich wieder soweit: Die Rückkehr des ewigen Klassikers, Holland vs. Deutschland. Nachdem man sich seit Jahren auf internationalen Turnieren gepflegt aus dem Weg gegangen ist – gibt’s nun endlich wieder auf die 12. Aber Spannung? Fehlanzeige. Vor der Nations League-Partie in Amsterdam hat sich FUMS-Rookie Jan Budde mal hingehockt und überlegt, was geiler wäre als dieses UEFA-United-by-Football-Gedöns. Eine Handlungsempfehlung für euer Wochenende.


Irgendwie war das nix diese Woche, oder? Also so fußballtechnisch. Tote Hose, merkt man sofort. Herzlich Willkommen zur gefühlt fünften Länderspielpause der neuen Saison. Und anstatt zur Überbrückung einen verkaufsoffenen Sonntag auf dem Transfermarkt zu installieren, hört man nur das Zirpen der Grillen in den Stadien. So sad! Aber Obacht – ein echter Kassenschlager soll uns jetzt aus dem spätsommerlichen Powernap holen: Deutschland gegen Holland! Leider wird bei dieser Begegnung schon lange keinem mehr ehrlich in die Locken gerotzt (ok, die U20-Jungs mal ausgenommen an dieser Stelle) – stattdessen: Staatsbesuch des niederländischen Königspaares in Rheinland-Pfalz. Schön. Einfach schön. 

Früher, ja früher wäre man bei unseren Nachbarn dafür noch in die Gracht gedöppt worden, heute sind die Gouda-Köppe froh, dass sie überhaupt noch irgendwo mitspielen dürfen. Nations League also. Endlich habe man „echte“ Gegner, ließ Jogi Löw verlauten. Ergo: Man muss nicht irgendeinen kleinen Stadtstaat in der Länderspielpause plattmachen und ihm damit das letzte bisschen Nationalstolz nehmen. Ist klar – aber dann gegen Holland spielen. In einer Sache aber sind wir uns einig: Dass es um EM-Tickets geht, interessiert dabei keinen – getreu dem Motto United by Football.

Nations League im Vorabendprogramm, Frauenfußball zur Primetime

Wie wäre es – nur so als Vorschlag – wenn einfach mal die DFB-Damen zur Primetime gesendet werden würden und die Jungs in ihren lachsfarbenen Schuhen, die aussehen, als wäre ihnen die Farbe aus den Trikots in die Schlappen gewaschen worden, im Vorabendprogramm? Ich weiß, ich weiß – dann kämen wieder die „echten Fußballfans“ aus ihren Löchern hervor und würden soviel Sexismus-Shit in die asozialen Netzwerke wichsen, dass sie danach selbstzufrieden in der Sofaritze einpennen würden. Außerdem: Das will ja so eh kein Funktionär sehen – es sei denn… die Trikots wären kürzer.

Dann doch einfach mal auf UEFA und DFB scheißen, den besten Kumpel, die beste Kumpeline schnappen und ab auf ein Fleckchen Wiese: selber kicken. Es gibt kaum ein geileres Gefühl, als mit Grasflecken auf der Hose, einem geprellten Ei vom Distanzschussversuch des besten Freundes und einem Video vom eigenen Fall-um-Rückzieher und anschließender Jubeltraube abends ermattet nach Hause zu kommen. Inklusive der sicheren Erkenntnis, etwas Sinnvolles gemacht und die Slogans sämtlicher Werbeagenturen tatsächlich mit Leben gefüllt zu haben: Respect. Fair Play. Diversity. United by Football. Also geht’s verdammt nochmal raus und spielt’s Fußball – Nations League kriegen Jogis Jungs schon irgendwie hin und bei der EM ist Holland sowieso nicht dabei.


Von Jan Budde
(dafür, dass es hier sein erstes Mal war, hat er überraschend lange durchgehalten, Respekt! Anm. d. Red.)