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Das unwürdige Spiel des Robert Lewandowski

Im Topspiel Dortmund vs. Bayern war es wieder einmal deutlich zu sehen: die FCB-Tormaschine Robert Lewandowski und sein unschönes Spiel. Klar – zwei Buden gemacht, aber doch ist der Pole so etwas wie der Verlierer des Abends, denn: Trotz seiner spielerischen Qualität fällt er immer wieder auch durch Unsportlichkeiten, Theatralik und einer Arroganz auf, die ihresgleichen sucht. FUMS-Chefmimose Cord Sauer hat sich bockig auf den Redaktionsboden fallen lassen und fordert eine härtere Umgangsweise mit dieser unsäglichen Schauspielerei.


Am Trikot zupfen, dem Gegenspieler beim Zweikampf ein paar Nettigkeiten ins Ohr raunen, den Reklamierarm bei einem regulären Tor heben, Notbremse – Fairness im Fußball ist toll, ist aber durchaus selten geworden. Schließlich ist Fußball ein Ergebnissport. Was zählt, sind die drei Punkte. Und die damit verbundenen Prämien und Erfolge. Dafür wird mittlerweile sogar die eigene Oma verkauft, wenn es sein muss. Komisch nur, dass es trotzdem noch immer echte Ehrenmänner gibt und solche, die einfach das komplette Gegenteil verkörpern. Robert Lewandowski gehört zur letztgenannten Spezies und das hat er im Topspiel #BVBFCB mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Keine Viertelstunde ist gespielt im Signal Iduna Park, Spielstand 0:0, da zieht es Lewandowski an der Strafraumkante in den Sechzehner der Borussen, Julian Weigl aber ist da, vielleicht ein wenig stümpferhaft und plötzlich saugt es den Polen apokalyptisch auf den saftigen Rasen. Ein Foul? Elfmeter? Als Otto-Normal-Zuschauer ohne Adleraugen von der Tribüne aus natürlich nicht zu erkennen. Aber Schiedsrichter Manuel Gräfe zögert keine Sekunde und fordert Lewandowski auf, sich besser wieder schnell zu erheben: Das reicht nicht für einen Elfer, weiterspielen.

Lewandowski aber – Fans würden sagen: das Schlitzohr – vor wenigen Sekunden noch so schön theatralisch gefallen, steht nicht schnell wieder auf, sondern rappelt sich auf seine Knie, streckt beide Arme von sich und echauffiert sich, gefolgt von entgeisterten Blicken in Richtung Mitspieler und Bayern-Bank. Das Spiel läuft längst weiter, die Szene ist durch. Als der Ball wenige Momente später ins Seitenaus trudelt, ergeift Lewandowski die Gelegenheit und erzählt Gräfe noch zwei, drei Takte. Währenddessen ist jedem Zuschauer allerdings längst klar: Das war nix und das, was da gerade passiert, ist ein weiteres Mal ein Armutszeugnis des so hochgehandelten Superstars.

Denn das sofortige Fallen bei kleinsten Berührungen ist längst Teil des Lewandowski-Spiels geworden. „Schwache Beine“, nennen es die einen. Andere sagen: „Schwalbenkönig.“ Es ist, was es ist, sagt die Liebe (zum Spiel): Nämlich unwürdig. Hat dieser großartige Spieler, dieser großartige Stürmer, das wirklich nötig? Wo bleibt der großartige Charakter? Vergesst mal langsam den Reklamierarm von Manuel Neuer – was Lewy da Woche für Woche an Theatralik auspackt, passt auf keine Theaterbühne mehr.

Mal ernsthaft: Jeder Spieler will das Maximum für seinen Klub rausholen. Voll nachvollziehbar, voll gut. Aber irgendwo muss dann auch mal Schluss sein mit miesen Tricks und dem sprichwörtlichen Schindluder. Gerade in Zeiten des crazy VAR sollte klar sein, dass jeder noch so peinliche Versuch von zig Kameras entlarvt wird. Reklamieren, lamentieren, meckern tut jeder von uns mal, bei Lewandowski aber gehört es offensichtlich fest zur Spieler-DNA und das tut echt weh, denn das hat ein Profi dieser Klasse absolut nicht nötig.

Na und? Was soll das jetzt hier? Ändern wird sich daran sowieso nichts, oder? Vermutlich nicht. Vielleicht findet aber auch bald ein Umdenken statt in den Köpfen derer, die das Regelwerk stricken. Schauspielerei und Respektlosigkeiten müssen härter geahndet werden. Oder es tut sich bald was am sogenannten Ermessensspielraum der Unparteiischen? Vielleicht liest Lewandowski aber auch einfach diesen Text, wird hell erleuchtet und ist ab sofort ein Musterprofi. Träumen muss erlaubt sein. Ist aber durchaus selten geworden.


Von Cord Sauer
(schwingt den Reklamierarm bis nach Meppen, wenn kein Bier mehr im Redaktionskühlschrank ist, aber das ist eine andere Geschichte, Anm. d. Red.)

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