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Die Fussballstory des Jahres

Na, habt ihr gestern auch alle Bayer Leverkusen vs. FC Kopenhagen geguckt? Oder doch „Die Bachelorette“ auf RTL? Schämt euch!

In Leverkusen ist zwar wieder ein Blitztor gefallen – aber die Fussballstory des Jahres habt ihr definitiv verpasst. Diese hat sich zugetragen bei der CL-Quali-Partie zwischen – und jetzt bitte gut aufpassen: Ludogorez Rasgrad (!) aus Bulgarien und Steaua Bukarest (Rumänien).Welch klangvolle Namen. Wenn da mal nicht Champions-League-Feeling in Reinkultur den eigenen Körper durchströmt. Nun gut – immerhin hat die obligatorische Hymne vor dem Spiel  für einen kurzen Moment an Königsklasse erinnert.

Nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel hätte Steaua ein Unentschieden gereicht – und genauso spielten sie auch. Zwar hatten sie über den Großteil des Spiels alles im Griff, das wars dann aber auch. Ludovic-Magnin-Gomez-Rasgrad lauerte und lauerte. Dann die 90. Minute. Noch immer 0:0. Ecke Rasgrad. Der Ball kommt zu Wanderson. Wanderson müsste schießen, Wanderson schießt und TOOOOR!!! Und was für eine Hütte.

Verlängerung!


Langweiliger kann eine Verlängerung nicht sein. Bis auf eine Gelbe Karte passiert absolut nichts. Vermutlich haben sich alle Zuschauer und Fans vor den heimischen Empfangsgeräten binnen dieser halben Stunde ins Bad und anschließend ins Schlafzimmer verabschiedet – oder sind direkt aufm Sofa eingepennt. Ein paar Bulgaren und Rumänen aber dürften die Quote noch auf einem konstant niedrigen Level gehalten haben.

Letzte Minute der Verlängerung: ROTE KARTE für Rasgrad-Keeper Stoyanov. Varela war trotz Tempo-30-Zone mit über 50 Sachen an den Straftraum herangerauscht. Zu viel für Ordnungshüter und Autobahnpolizist Stoyanov, der den Raser humorlos vom grünen Teppich grätschte und anschließend zum Einzelverhör in die Katakomben musste.

Unglücklicherweise hatte Rasgrad schon dreimal gewechselt – ein Feldspieler musste ins Tor. Die Wahl fiel auf Cosmin Moti.

Elfmeterschießen!


Kannste dir nich´ ausdenken! Bevor sich Moti die Torwarthandschuhe überzog, verwandelte er zunächst selbst! Dann aber folgte sein großer Auftritt im Tor. Zwei Elfmeter hielt der Teufelskerl von Ludogorez Rasgrad. Zwei Elfmeter, von denen er einen sogar festhielt. Geht es noch dramatischer? Ja. Der 6:5 n.E.-Sieg über Bukarest bedeutete für Rasgrad die erste CL-Teilnahme überhaupt.

Die Rumänen hingegen dürften bedient sein und ab sofort neidisch auf den universell einsetzbaren Cosmin Moti blicken, der nicht nur zum Held des Abends wurde, sondern seinen Eintrag im CL-Geschichtsbuch sicher hat UND: Rumäne ist.

(csa) / (Foto: imago)