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Keeperkolumne: Giefer erinnert mich an Karius

Mit Fabian Giefer hat der 4. Spieltag seinen tragische Figur gefunden. Schon in der letzten Woche war der 28-Jährige nicht ganz unschuldig an der 1:2-Niederlage seiner Augsburger in Mainz. Nun ging der Siegtreffer von Werder ebenfalls auf das Konto von Giefer. Unser Torwart-Experte Timo Hildebrand vergießt zwar keine Tränen wie Manuel Baum, kennt die bescheidene Situation von Giefer aber ziemlich gut. ZUGENAGELT – die FUMS-Keeperkolumne.


Für Fabian Giefer sollte der Wechsel nach Augsburg ein Neuanfang sein. Mit Schalke und ihm hat es nicht funktioniert, in Augsburg sollte alles anders werden. Nach dem Weggang von Marvin Hitz und der Verletzung von Andreas Luthe war er plötzlich die klare Nummer 1. Dass er das kann, hat er in Düsseldorf zwei Jahre lang bewiesen. Bei den Spielen gegen Gladbach und seinen rheinländischen Ex-Klub lief alles gut, doch dann kamen die beiden gebrauchten Spieltage.

Die emotionale Reaktion von Trainer Manuel Baum kann ich verstehen. Soviel Pech wünscht man einfach keinem. Er hatte auf den Spieler vertraut, wollte ihm die Chance auf einen Neustart geben. Mitleid bekommt man geschenkt. Selbstvertrauen muss man sich erarbeiten. Und genau da wird es jetzt schwierig für den FCA-Coach.

Was tun mit Fabian Giefer?
Ausgerechnet jetzt muss man in der englischen Woche gegen die Übermannschaft des FC Bayern ran. In München. Lässt du da den angeschlagenen Giefer Selbstvertrauen holen? Denn das braucht er jetzt dringend. Gegen Bayern kannst du natürlich die Hütte voll bekommen. Wenn du aber alles hältst und vielleicht mit einem Unentschieden aus dem Spiel gehst, ist das wie eine Reha-Kur. Andreas Luthe ist gerade wieder fit geworden, Manuel Baum hat die Personalfrage im Tor noch offen gelassen.

Klar ist: In Augsburg hat der Mental-Trainer aktuell auf jeden Fall genug Arbeit. Auch, wenn es nicht das Champions League-Finale war, erinnert mich das alles schon sehr an Loris Karius. Die Pfiffe der eigenen Fans sind nicht schön. Ich habe das selbst mal erlebt, als ich in Stuttgart zunächst meinen Vertrag nicht verlängert hatte. Da haben sich sogar Fans wegen mir geprügelt. Das braucht wirklich kein Mensch. Ich bin gespannt, wie es in Augsburg weiter geht. Alle schauen dort jetzt genau hin. Das kann irgendwie auch gut sein.


Foto: spooney.de

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