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Keller weg! Das Krisengesprächsprotokoll!

Schalke 04 trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Jens Keller. Irgendwie ist es doch ein Paukenschlag, auch wenn der Coach in seinen fast zwei Jahren Amtszeit schon so oft vor seiner Entlassung stand. Wir haben das Gesprächsprotokoll der Krisensitzung.


Dienstag, 7. Oktober, 06:04 Uhr. Tag der Krisensitzung auf Schalke. Bereits in den frühen Morgenstunden treffen sich alle Beteiligten, damit die Journalisten noch vor dem ersten Kaffee an die Arbeit müssen…

Heldt: „Du, Jens…also ich weiß gar nicht so richtig, wie ich anfangen soll, aber…“
Keller: „Horst, was ist hier los? Warum ist der Clemens auch da? Der steht doch sonst immer nur in der Fankurve oder in der BILD-Zeitung.“

Heldt: „Ja, du, Jens…es ist so…die letzten Ergebnisse….“
Keller: „Ihr seid aber echt lieb. Der Derbysieg gegen Dortmund ist doch nun auch schon wieder zwei Spieltage her…“

Heldt (legt endgültig seinen Jens-Keller-Gedächtnisblick auf): „Das ist es ja, Jens. Der letzte Sieg ist einfach schon zu lange her. Und wenn du ehrlich bist, dann weißt du doch genauso wie wir: Es passt einfach nicht mehr (Heldt schaut beschämt auf den Boden, blickt dann kurz wieder auf) Du bist raus.“ (Heldt schaut wieder beschämt auf den Boden).
Keller: „Es passt nicht mehr? Raus? Ich verstehe nicht. Was soll das hier werden, Horst?“

Heldt: „Wir, also der Clemens und ich, wir wollen die Länderspielpause nutzen, um einen neuen Trainer zu installieren. Wir danken dir für….“
Keller: „Ein neuer Trainer? (Kellers Sorgenfalten legen sich über das komplette Gesicht)

Heldt: „Du weißt auch selber, Jens, dass Platz 11 in der Liga für einen FC Schalke einfach nicht würdig ist.“
Keller: „Aber…aber…wir stehen doch vor Dortmund…“

Heldt: „Aber wir haben uns gegen Maribor und Hoffenheim blamiert. So geht das nicht weiter.“
Keller: „Erfolgreichste Rückrunde der Vereinsgeschichte…1:1 gegen Chelsea, 1:1 gegen Bayern…“

Heldt: „Selbst die Spieler haben keinen Bock mehr auf den Mist…Draxler, Boateng, Matip…meinst du, die kassieren die Platzverweise zufälliig?“
Keller: „Aber…“

Heldt: „Wir wollen Deutscher Meister werden.“
Tönnies: „Noch in diesem Jahr.“
Keller: „Derbysieg gegen Dortmund….“

Heldt: „Wir wollen die Champions-League gewinnen…“
Tönnies: „Spätestens nächstes Jahr…“
Keller: „Erfolgreichste Rückrunde der Vereinsgeschichte…“

Heldt: „Lass uns friedlich auseinander gehen, Jens. Das bringt doch nix. Wir sagen einfach, wir haben uns einvernehmlich getrennt.“
Keller: „Wer soll das denn hier besser machen als ich?“ (verzweifelt)

Heldt: „Bernd Schuster, Thomas Tuchel, Huub Stevens, Mirko Slomka…zur Not aktiviert Clemens nochmal Felix Magath.“
Keller: „Erfolgreichste Rückrunde der Vereins…“
(Ein lautes Türknallen fällt dem geschassten Coach ins Wort. Zurück bleibt ein ehemaliger Schalke-Trainer, dessen Gesicht in Sorgenfalten versinkt…)


Jens Keller ist nicht mehr Schalke-Coach. Man muss fast sagen: Es ist das Ende einer Ära. Anfang Dezember hätte der Coach sein Zweijähriges gefeiert.


 Update 8:54 Uhr: Laut BILD-Zeitung wird Roberto di Matteo neuer Schalke-Coach.

(csa) (Foto: imago)