Nach Skandal-Video: Deschamps plant nicht mehr mit Zouma
Der internationale Fußball wurde in den letzten Tagen Zeuge eines waschechten Skandals: Im Mittelpunkt steht der 27-jährige Kurt Zouma, der in einem privaten Video beim Quälen seiner eigenen Katzen gefilmt wurde. Diese Aktion dürfte für ihn das vorzeitige Ende in der Nationalmannschaft bedeuten.
Wie realitätsfern kann der Fußball eigentlich sein? Nicht nur das finanzielle Geschäft wird für viele Fans zum undurchsichtigen Theater, auch so mancher Profi, der sicherlich stets unter gehörigem Druck steht, scheint manchmal zu vergessen, dass er nicht priviligierter ist als andere Menschen.
Ob sich Kurt Zouma darüber bereits Gedanken gemacht hat? In Zukunft wird er immerhin mehr Gelegenheiten dazu haben. Denn seine Karriere in der Nationalmannschaft droht nach elf Einsätzen beendet zu sein. Das kündigte Nationaltrainer Didier Deschamps zumindest im Gespräch mit dem Fernsehsender France 3 an: „Es kann passieren, wenn Spieler Fehler machen, dass ich sie eine Weile nicht berufe. Das kann hier auch passieren“, so der 53-Jährige. Der Auslöser hierfür tauchte vor wenigen Tagen im Internet auf.
Bei Deschamps entscheidet nicht nur Leistung
In einem von Freunden gefilmten Video war deutlich zu sehen, wie sich der Innenverteidiger einen unlustigen „Spaß“ mit seiner Katze erlaubt. Er trat das Tier in der Luft, schlug mit der Hand zu oder warf gar mit Schuhen. All das deutete von wenig Mitgefühl gegenüber seinem Haustier. Die Bilder schlugen selbstverständlich hohe Wellen. Für Deschamps sind sie „etwas Inakzeptables, Unerträgliches, eine unaussprechliche Grausamkeit.“
Die Katzen des Franzosen wurden durch die britische Tierschutzorganisation RSPCA in Obhut genommen. Mit entsprechenden Ermittlungen und einer von seinem Klub West Ham United ausgesprochenen Strafe von 300.000 Euro musste sich Zouma bereits abfinden. Dass sich die Konsequenzen auch über Klubebene auswirken werden, war nur folgerichtig.
In Vergangenheit zeigte sich Deschamps wenig diplomatisch, wenn es um die Berufung von Spielern ging, die sich mit Skandalen selbst in Erklärungsnot brachten. Selbiges gilt wohl auch für Zouma, der zwar bei den Londoner „Hammers“ weiterhin gesetzt ist, sich während Länderspielpausen aber Gedanken über seine Taten machen kann.