Großer Knall in Spanien: Massenrücktritt aus der Nationalmannschaft
„Bis zur Umkehrung“ der Zustände haben in Spanien am Donnerstag 15 Frauen ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Der spanische Verband RFEF positioniert sich deutlich gegen die Entscheidung der Spielerinnen.
Aus Protest gegen Jorge Vilda, dem aktuellen Trainer der spanischen Frauennationalmannschaft, ist es am Donnerstag zu einer Rücktrittswelle seitens der Spielerinnen gekommen. Darunter sollen nach Informationen des spanischen Radiosenders „COPE“ auch zahlreiche Spielerinnen sein, die in der EM-Vorrunde vor gut zwei Monaten noch in der Startformation gegen Deutschland aufliefen.
In E-Mails, die mit gleichem Wortlaut formuliert wurden, haben die Nationalspielerinnen nach Angaben des Verbandes erklärt, dass sie die derzeitige Situation „erheblich“ in ihrem „emotionalen Zustand“ und ihrer „Gesundheit“ beeinträchtige. „Bis zur Umkehrung“ der Zustände, womit die Entbindung des Trainerteams von seinen Aufgaben gemeint sein dürfte, würden sie deshalb nicht für das spanische Nationalteam auflaufen.
Spaniens Verband positioniert sich gegen Rücktrittsentscheidungen
Aus einer Stellungnahme des spanischens Verbands geht hervor, dass man dem Druck allerdings nicht nachgeben werde. Die RFEF werde es den Spielerinnen „nicht gestatten, die Kontinuität des Nationaltrainers und seines Trainerstabs in Frage zu stellen, da derartige Entscheidungen nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen“, hieß es. Darüber hinaus betont der Verband, dass die Vorgehensweise der Spielerinnen „nicht den Werten des Fußballs“ entspreche und vielmehr sogar „schädlich“ sei. Nach geltendem spanischen Recht drohe den Spielerinnen eine Sperre von zwei bis fünf Jahren. Um die Lücken der Nationalmannschaft zu füllen, solle diese nun notfalls mit Jugendspielerinnen aufgefüllt werden. Hauptsache diese seien „engagiert“, so RFEF: „Das ist eine Frage der Würde.“
Für die Frauen, die ihren Rücktritt erklärten, sei eine Rückkehr nur dann möglich, wenn diese ihren Fehler einsehen und sich entschuldigen würden. Es bleibt also fraglich, ob sie jemals wieder für Spanien auflaufen werden.
Ausbleibende Erfolge und schlechte Stimmung
In Spanien waren die Erwartungen über das Abschneiden bei der Europameisterschaft sowohl bei Fans als auch bei der Nationalmannschaft groß. Nach dem Aus im Viertelfinale forcierte sich seither eine schlechte Stimmung und eine große Unzufriedenheit. Nach Informationen des Online-Magazins „Revelo“ baten die Spielerinnen schon vor drei Wochen um einen Rücktritt des Trainers. Die Bitte war allerdings erfolglos.
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