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Muss das Champions-League-Finale verlegt werden?

Am 28. Mai soll eigentlich das größte Spiel des europäischen Vereinsfußball im russischen St. Petersburg stattfinden, doch angesichts des drohenden Krieges wird eine dortige Austragung des Champions-League-Finales immer unwahrscheinlicher. Die UEFA prüft offiziell aktuell noch keine Alternativen, die Kritik wächst.


Laut eines Express-Berichts erwägt die UEFA „derzeit“ zwar noch keine Verlegung, doch die Verantwortlichen beobachten den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland „laufend und genau“.  

Erst am 10. Februar besuchte eine UEFA-Delegation den Finalspielort, um letzte organisatorische Dinge zu klären, zu diesem Zeitpunkt war die Eskalation in der Ostukraine jedoch noch nicht so weit fortgeschritten wie aktuell. Dementsprechend hatte Sankt Petersburgs Vize-Gouverneur Boris Piotrovsky in seinem Statement auch noch andere Prioritäten: „Natürlich beginnen wir jetzt mit einer Menge Arbeit in Bezug auf die epidemiologische Sicherheit. Sie hat Priorität.“

Viola von Cramon, Europa-Abgeordnete der Grünen, wünscht sich eine sofortige Verlegung des Endspiels: „Wenn Russland erneut die Ukraine angreift, muss klar sein, dass Sankt Petersburg kein Austragungsort sein kann. Das dürfte jeder verantwortungsvolle Sportfunktionär genauso sehen. Dann darf sich die UEFA nicht mit dem Angreifer gemein machen und muss sich distanzieren.“ Und weiter: „Russland ist derzeit wohl der letzte Austragungsort, den ich mir für ein Finale der Champions League wünschen würde.“

Die UEFA zögert mit einer Verlegung auch deswegen, weil Gazprom seit Jahren einer der Hauptsponsoren der Champions League ist und seinen Firmensitz in der russischen Metropole hat, das berichtet die Tagesschau.

Für Viola von Cramon kann dies jedoch kein Grund sein, das Finale trotzdem dort stattfinden zu lassen: „Jedes internationale Sportereignis legitimiert und zementiert die Macht von Putin. Dabei müsste er als Aggressor mit seiner Politik der Desinformation und Destabilisierung international isoliert werden.“