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W-Ähm #6: Die große Bilanz

Vier Wochen Weltmeisterschaft. 64 Spiele. Die meisten davon zu Terminen, die der MESZ-gepolte Zuschauer eigentlich nicht verkraften konnte. Aber der Event-Fan hat Standvermögen, über (alle vier) Jahre antrainiert. Johannes Mittermeier mit einer abgeschminkten Bilanz.

Verteidiger des Turniers: Manuel Neuer. Grätsche endgültig in die Phalanx der größten Strafraumsäuberer unseres Planeten. Trug weder Beißkorb noch Mundschutz, was allerdings entbehrlich war, weil Heiko Herrlich nicht mehr spielt und Luis Suarez im Zwinger sitzt. Brachte mehr Pässe an den Mann als das Einwohnermeldeamt Gelsenkirchen-Buer. Läuft künftig mit der Nummer 5 auf.

Mittelfeldspieler des Turniers: Bastian Schweinsteiger. Stieg zum Krieger empor. Schwang Zepter und Beil. Wurde getreten. Sank zu Boden. Stand wieder auf. Wurde verwundet. Sank zu Boden. Stand wieder auf. Hat die letzten Körner Puderzucker aus dem Hintern geklopft. Ward schon Fußballgott gewesen, ist jetzt Phönix, Zeus und Achilles in einem. Mythos der Mythologie.

Stürmer des Turniers: Arjen Robben. Erzielte gegen Spanien ein Allerweltstor. Schrieb sich aus Langeweile für Luft – und Raumfahrttechnik ein. Studierte so schnell wie er lief. Thema der Masterarbeit: Auswirkungen der Schwerkraft in Südamerika – eine Fall-Studie. Wurde mit dem dritten Platz prämiert. Machte sich hernach als Super-Nanny nützlich.

Trainer des Turniers: Miguel Herrera. Besaß die ekstatische Ader eines Frank Pagelsdorf, die Ausstrahlung einer ostfriesischen Bulldogge und den Hals von Ailton. Also keinen. Wirkte zurückhaltend sympathisch. Typ Schwiegermutters Liebling. Bewahrte stets die gebotene Distanz zu den Spielern. Strahlte Ruhe und Gelassenheit aus, witterte jedoch eine Meuterei (siehe Stürmer des Turniers).

Fred des Turniers: 18 Ballkontakte. 6 davon beim Anstoß. Verkörperung brasilianischer Künste.

Held des Turniers: Boris Büchler. Bereitete dem deutschen Team mit Schwerfälligkeit und Anfälligkeit den Weg zum Titel. Schaffte es sowohl ins Feuilleton der BILD als auch in den Sportteil der FAZ. Und umgekehrt. Löste Katrin Müller-Hohenstein als Empathie-Schleuder ab. Wird in der Google-Suche noch immer hinter Boris Becker gelistet. Plant deshalb ein interessiertes Nachfragen beim Firmenchef.

Annehmlichkeit des Turniers: Blatter kaum im Bild.

Unannehmlichkeit des Turniers: Blatter trotzdem viel zu oft im Bild.

Überraschung des Turniers: Rooney schießt ein Tor.

Nicht-Überraschung des Turniers: Ronaldo weint.

Moralisches Team des Turniers: Akinfeev – Zuniga, Pique, Pepe, Assou-Ekotto – Xabi Alonso, K.-P. Boateng, England, Italien, – Suarez, Fred.