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Wo waren Sie so lange?

Es gibt sie, die ganz großen Paare der Film- und Fernsehlandschaft. Claus Kleber & Marietta Slomka, Robert & Carmen  Geiss, Joko & Klaas, Marianne & Michael, Susi & Strolch.

Unser Traumduo aber lautet: Matthias Sammer & Anna Sara Lange. Wenn der Bayern-Manager und die sky-Moderatorin aufeinander treffen, geht unser Herz auf. Regelmäßig stellt SIE Fragen, auf die ER nicht antwortet. Regelmäßig lässt SIE ihren ganzen Charme spielen, ER hingegen gibt den Eisblock. Wir hören genau hin und zeichnen das Gesprächs- und Gedächtnisprotokoll auf! 


Champions League, 3. Spieltag | AS Rom vs. Bayern München | Einen Tag vor der Audienz beim Papst

SIE: Guten Abend, Matthias Sammer (Wenn ich heute ganz viel grinse, ist er vielleicht mal nett zu mir…)
ER:
Guten Abend (Widerlich, ihre gute Laune. Da wird einem ja schlecht von.)

SIE: Was ist denn ihre Definition von „sich mit einer Sache befassen“, wie wir grade gehört haben [zuvor wurde das Thema Marco Reus im Sky-Studio besprochen]
ER: (Glaubt die jetzt ernsthaft, ich verkünde am Sky-Mikro den Reus-Wechsel? Lächerlich. Das darf übermorgen schön die BILD-Zeitung offiziell machen. Erstmal vom Thema ablenken und aufs Spiel heute eingehen…) Genau…äh, sich auf das Spiel zu konzentrieren heute. Das ist für uns wichtig, für die Verantwortlichen, für die Spieler noch viel viel mehr und das machen wir. Und alles andere…joa…da ist eigentlich auch genug gesagt worden. Das sind auch Nebengeräusche (Ich hasse Nebengeräusche) und äh…heute und morgen vertreten wir insgesamt den deutschen Fussball (also eigentlich hauptsächlich wir Bayern. Die anderen Rumpelmannschaften ausm Ruhrpott verlieren ja immer), hoffentlich erfolgreich. Und das ist jetzt die vorrangige Aufgabe.

SIE: Gut dann sprechen wir mal übers Spiel. Aber zuerst die Frage: Wo waren Sie so lange? Wir haben auf sie gewartet?! (Kann ja wohl nicht sein, dass ich hier während meiner Arbeitszeit auch noch warten muss auf diesen Heini) Gabs Probleme mit dem Verkehr?
ER: Jaja (Muss ich mich jetzt vor dieser fremden Frau rechtfertigen? Reicht schon, wenn ich zuhause Stress hab, weil ich immer den Uli besuche…), also erst waren wir im Hotel, wie es so ist. Dann waren wir im Bus. Und zwischendurch war Verkehr ne Menge, das ist richtig. (Interviews, die die Welt nicht braucht. Aber gibt ja genug Asche, dann reden wir eben über Busse und Verkehr…)

SIE: Jetzt sind Sie ja Gott sei Dank da (Hoffentlich hab ich genug Schminke drauf. Wenn ich lüge, werd ich immer so schnell rot im Gesicht…) Es wird ein schweres Spiel heute, das kann man mit Sicherheit sagen (Eigentlich müsste er spätestens jetzt merken, dass ich voll Ahnung vom Fussball hab), denn der AS Rom spielt ja ganz untypisch italienisch. Was haben Sie für Erwartungen?
ER: Ja, es wird äh…sehr, sehr interessant sein (und zwar, wie hoch wir das Ding hier heute gewinnen. Ein schweres Spiel wirds aber garantiert nicht. Dazu sind wir viel zu gut) Der AS Rom ist wirklich, in der Art und Weise, wie sie auftreten, wie sie Fussballspielen….wollen…aber auch…anders, was…Tempo (Aaaalter, stotter ich mir gerade hier einen ab. Wenn das jemand vom FC Bayern sieht, bin ich meinen Job los)…was Gradlinigkeit, was Aufbau, was gegen den Ball betrifft, also…das typisch italienische, was man vielleicht mit den Mannschaften oder mit dem Land in Verbindung bringt äh…völlig anders, konträr. Sehr intelligent. Sehr guter Trainer (Scheiß auf Satzbau jetzt. Ich sag einfach, was mir spontan einfällt) Aber wir haben sehr viel über diese Mannschaft gesprochen. Viele Details rausgearbeitet und äh…wollen uns natürlich durchsetzen. Aber (na gut, dann will ich Ihnen mal ein gutes Gefühl geben und Sie bestätigen…) es wird eine sehr schwere Aufgabe (So ein Quatsch. Ich setze auf einen Kantersieg. Die Römer haben doch schon bei Asterix und Obelix versagt – oder?)

SIE: Morgen gehts ja zum Papst (Vielleicht schaffts der heilige Vater, den Sammer ein bisschen von seinem hohen Roß runterzuholen…) Ist das etwas für Sie, wo Sie auch noch etwas nervös werden? Wofür braucht Matthias Sammer göttlichen Beistand?
ER: Ich ähm…ja. Auf der einen Seite freut man sich drauf. Aber auf der anderen Seite – sag ich Ihnen ehrlich: Ich habe keine Sekunde, seit ich in Rom bin, daran gedacht äh (Mit anderen Worten: Der Papst geht mir am Arsch vorbei). Es gibt eigene Aufgaben zu bewältigen, auch für den ganzen Klub. Das macht man dann, weil der Tag ist ja relativ lang. Dann hält man sich noch ein bisschen fit und dann ist der Fokus voll auf das Spiel. Und was morgen ist, ist morgen. Heute ist sehr wichtig.

SIE: Aber mit nem Sieg geht man bestimmt dann lieber zum Papst…
ER: Aber nicht nur dahin (Ich geh auch gern mit nem Sieg in Supermarkt. Papst, Papst…was habt ihr alle mit dem Papst? Ich bin hier der Chef im Ring, merkt das denn keiner? Der Papst kann froh sein, dass er eine Audienz bei MIR kriegt)

SIE: Gutes Spiel, danke für den Besuch.
ER: Danke (Beim nächsten Mal spricht sie mich dann hoffentlich mit Sir Matthias Sammer an, so wie es sich gehört).


Interview: Ende | Sammer-Phrasen: 8 | Sammer-Spitzen gegen Lange: 2 | FUMS-Scorer-Wertung: 2:2-Unentschieden. Das gabs noch nie! Erstmals holt Anna Sara Lange eine Punktgleichheit. Frisch und frech, wie sie den Bayern-Boss an den Pranger stellte und ihn vor laufender Kamera auf seine Unpünktlichkeit aufmerksam machte. Ebenso raffiniert die Frage, wofür ein Matthias Sammer göttlichen Beistand benötige. Sammer hingegen nicht in Topform. Lediglich zweimal ließ er sein wahres Ich aufblitzen – „Da ist genug gesagt, das sind Nebengeräusche“ & „Morgen ist morgen, heute ist wichtig“. Am Ende wars ein tolles Interview auf Augenhöhe. Einem TV-Traumpaar würdig. 

(csa) / (Foto: Screenshot Sky & Eigene Grafik)