Aogo tritt nach „Vergasen“-Spruch bei Sky zurück
Erst am Mittwoch sorgte Ex-Fußballprofi Dennis Aogo mit einem geleakten Chat-Protokoll zwischen ihm und Jens Lehmann für Schlagzeilen. Der ehemalige Nationaltorhüter hatte Aogo darin als „Quotenschwarzer“ bezeichnet und wurde anschließend von seiner Aufgabe als Aufsichtsratsmitglied von Hertha BSC entbunden. Nun hat auch Aogo vorerst einen Job weniger auszuüben.
Nach Informationen der BILD hat sich Aogo am Donnerstag entschieden seine Expertentätigkeit beim Pay-TV-Sender Sky vorerst ruhen zu lassen. Grund dafür sei eine Äußerung während der Live-Übertragung der Champions League-Partie zwischen Manchester City und Paris Saint-Germain am Dienstag. Wörtlich sagte Aogo über die Leistung des Guardiola-Teams: „Es ist einfach unglaublich schwer, sie zu verteidigen. Weil, davon gehe ich aus, sie das trainieren bis zum Vergasen.“
Aogo entschuldigte sich bereits für die Aussage, lässt seine Expertentätigkeit aber trotzdem vorerst ruhen. Gegenüber BILD ließ der Sender verlauten, dass man Aogo als Experten schätze, er aber einen großen Fehler gemacht habe. Aus diesem wolle er nun lernen. Wann und ob es eine Rückkehr für Aogo an das Sky-Pult geben könnte, ließ der Sender unkommentiert.
Hier liest du nochmal, was zwischen Aogo und Lehmann vorgefallen ist:
Sky-Experte Dennis Aogo hat bei WhatsApp eine Nachricht von Ex-Nationalspieler Jens Lehmann erhalten, die nicht für ihn bestimmt war. Der Wortlaut hat nicht nur für Aogo eine Grenze überschritten.
Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo veröffentlichte nach dem Champions-League-Spiel zwischen Manchester City und PSG spät in der Nacht eine Instagram-Story, die den WhatsApp-Verlauf mit Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann zeigt. Lehmann schreibt darin als letzte Nachricht an Aogo: „Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?“. Aogo kommentierte seinen Post mit „WOW dein Ernst? Jens Lehmann Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!“
Uff. #Lehmann #Aogo pic.twitter.com/I1yCapUCki
— Tim Artmann (@timartmann) May 4, 2021
Jens Lehmann äußert sich zu dem Vorfall
Inzwischen äußerte sich auch Jens Lehmann via Twitter zu dem Post. So schrieb er am Mittwochmorgen: „In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote.“
In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote.
— Jens Lehmann (@jenslehmann) May 5, 2021
Gegenüber „Bild“ äußerte Lehmann sich ebenfalls: „Ich habe bereits mit Dennis telefoniert und ihn um Verzeihung gebeten, wenn meine Äußerung despektierlich rübergekommen ist. Sie war überhaupt nicht so gemeint, sondern positiv. Da er als Sky-Experte fachkundig ist und in seinem Auftreten sehr stark. Und deshalb auch die Quote erhöht. Da die WhatsApp von meinem Handy rausging, übernehme ich die Verantwortung dafür.“
Am Mittwochmorgen handelte nach den Äußerungen Hertha-Investor Tenor und trennte sich von Jens Lehmann. „Der Vertrag von Jens Lehmann wird mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Damit entfällt auch das Mandat im Aufsichtsrat (von Hertha; Anm. d. Red.). Wir finden das persönlich sehr schade. Aber das ist mit den Grundsätzen von Tenor und Lars Windhorst nicht vereinbar, erst recht vor dem Hintergrund, dass wir viele Colourpeople als Mitarbeiter haben“, so Andreas Fritzenkötter, Sprecher des Hertha-Investors Tenor gegenüber „Welt“.