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Goodbye, Arséne Wenger!

Eine Legende tritt ab: Arséne Wenger, seit 1996 beim Arsenal FC, wird sein Amt zum Saisonende niederlegen. Damit zerbricht eine der prägendsten Konstanten des Weltfußballs. Was für immer mit ihm verbunden bleibt? Schlauchjacken, Reißverschlüsse, Platz 4 und natürlich die bis heute einzigartige Meistersaison 2003/2004, in der die Gunners kein einziges Spiel verloren. Unsere FUMS-Mutti Cord Sauer hat sich sein altes Henry-Trikot drübergekämpft und seinen Emotionen zum Abschied freien Lauf gelassen.


Seit ich Fußball denken kann, ist Arséne da. Wenger und die Gunners – das war bis vor Kurzem untrennbar miteinander verbunden. Doch dass der Tag irgendwann kommen würde, an dem sich auch Untrennbares trennt, habe ich ja geahnt. Erstmals nach den Abgängen von Sir Alex Ferguson bei United, dem Karriereende von Steven Gerrard in Liverpool oder dem Tränen-Drama von Totti in Rom. Spätestens aber, als diese unsäglichen „Wenger Out“-Plakate salonfähig wurden. So geil die Sau Fußball auch sein kann, so sehr kann sie manchmal eben auch Herzen brechen.

Der Abschied nun hat in jedem Fall ein Geschmäckle. Wurde Wenger von den Klubbossen zum Rücktritt gedrängt? Wäre er sonst ohnehin entlassen worden? Der Arsenal FC will einen Neuanfang, das ist klar. Zu lang wartet man bereits auf einen internationalen Titel oder eine neuerliche Meisterschaft. Und doch: Arséne Wengers Verdienst für den Klub könnte größer nicht sein. Er war es, der einst das Fundament klöppelte und die Grundmauern hochzog. Auf seine Verdienste fußt ein ganzer Mikrokosmos. 

Wenger und seine Weltstars für die Ewigkeit 

Als Wenger anfing 1996 in London, war ich zarte acht Jahre alt und hatte von Fußball keine Ahnung. Aber schnell schafften es Spieler wie Petit und Overmars, mich zu begeistern. Wenn wir später mit Freunden auf der Straße kickten und ich ins Tor musste, war ich immer David Seamann. Am liebsten aber Ljungberg, Bergkamp oder Henry. Unvergessen auch: Nwankwo Kanu. Namen wie Campbell, Cole, Touré, van Bronckhorst und Pirés klingen heute noch wie Musik in meinen Ohren. Wiltord, Lehmann, Fabregas, Reyes – 38 Spiele, 26 Siege, 12 Unentschieden. Niederlagen? Null. Nochmal: Niederlagen? N-U-L-L.

Saisonübergreifend blieben die Gunners sogar 49 Spiele in Folge ungeschlagen. Wenger und sein Squad schrieben Geschichte, der Begriff „The Invincibles“, die Unbesiegbaren, wird auf ewig mit dieser goldenen Generation verknüpft bleiben.

Weißkopfadler und Reißverschluss-GIFs 

Drei englische Meisterschaften und 7 FA-Cup-Trophys hat Wenger geholt. Fragt man sich heute, was nach Wenger bleibt, sind es aber auch die Weißkopfadler-Memes, Reißverschluss-GIFS, Schlauchjacken-Photomontagen, der Spot-the-difference-Klassiker mit Daniel Craig oder jenes Bild, auf dem es so aussieht, als hänge Wengers Glied aus der Hose – dabei war es nur der Zeigefinger des rechten Armes. Haha…

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Ein paar Spiele bleiben noch. Vielleicht kommt noch ein europäischer Titel hinzu? Es wäre der erste für die Gunners unter Arséne Wenger. Im Europa League-Halbfinale wartet Atletico Madrid. Und mal ehrlich – so schlecht ist die Truppe um Özil, Lacazette, Aubameyang, Mkhitaryan, Mustafi und Merte auch nicht. Anyway…Wenger OUT! Auf der Klubseite schreibt er: „My love and my support forever.“ Eigentlich kann man nur eins entgegen: Arséne, unser vollster Respekt und unsere höchste Anerkennung vor deinem Lebenswerk, forever.


Von Cord Sauer
(schreibt auch gerne mal „Arsenal London“, aber hauptsache, ein Henry-Trikot im Schrank und so tun, als ob er dem Klub irgendwie nahe stünde, Anm. d. Red.)


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