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Keeperkolumne: Kevin Trapp muss den Rashica-Freistoß halten

Zweiter Spieltag, zweite Ausgabe von ZUGENAGELT, der neuen FUMS Keeperkolumne. Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand (u.a. VfB, Valencia, Schalke, Hoffenheim, Frankfurt) schaut für uns wöchentlich auf die Schlussmänner der Liga. Dieses Mal kann es nur ein Thema geben: Die Rückkehr des verlorenen Sohnes Kevin Trapp zur Eintracht.


Als ich vergangene Woche vom Trapp-Transfer zur SGE hörte, habe ich mich sehr gefreut. Für mich ist es fast schon der Deal des Sommers, ein echter Win für beide Seiten. Für Trapp ist es ein Schritt nach vorne, ein weiteres Jahr auf der Bank wäre nicht gut für ihn gewesen. Und die Frankfurter? Bedienten sich zunächst erneut beim früheren Hrádecký-Klub Brøndby IF und holten Frederik Rønnow, legten aber jetzt nochmal nach und machten damit deutlich, wer die Nummer 1 bei der SGE sein dürfte.

Zwei Tage nach der Verpflichtung stand er beim Spiel gegen Werder Bremen direkt im Kasten. Als wäre er nie weg gewesen. Solche Geschichten schreibt wirklich nur der Fußball. Allerdings war er leider nicht auf Anhieb der erhoffte, sichere Rückhalt. Unmittelbar vor dem Gegentreffer durch Osako schlug Trapp in Bedrängnis einen weiten Ball auf die linke Außenbahn, die Spieleröffnung misslang und Bremen erzielte im direkten Gegenzug die Führung.

Kein Torwartfehler, aber…

Und auch beim Bremer Siegtreffer in der 95. Minute sah Trapp nicht gut aus, der Ball von Milot Rashica flog aus 27 Metern aufs Tor und war nicht mega platziert. So einen Ball muss er haben, obwohl Kevin alles richtig macht mit einem Überkreuzschritt. Es war kein Torwartfehler, aber genau hier trennen sich die guten von den sehr guten Schlussmännern. Die Frankfurter haben sich auf der Torhüter-Position mit Trapp verstärkt, damit er genau diese Bälle hält. Ich bin sicher, dass er schon bald wieder genau das tun wird. In der französischen Ligue 1 hat seit der Saison 15/16 kein Torwart (mit mehr als 10 Einsätzen) eine bessere Quote als Kevin Trapp, was die gehaltenen Bälle betrifft: 80 Prozent konnte er bei PSG abwehren. Ein gigantischer Wert. In der Bundesliga wird er das garantiert schon bald bestätigen.

Das Spiel Frankfurt gegen Werder war aber nicht nur wegen Kevin Trapp interessant. Mit Luca Plogmann feierte ein 18-jähriges Torwarttalent sein Bundesligadebüt. Ich will nicht wissen wie groß der Kackstift von Plogmann war, als Pavlenka auf dem Boden lag. Dieses Gefühl, wenn du weißt, dass du gleich deine ersten Bundesligaminuten spielen wirst, ist unglaublich. Du bist einfach nur heiß drauf und willst auf den Rasen. Dass das der Beginn einer großen Karriere sein kann, dass du vielleicht in ein paar Jahren Stammtorwart bist oder eventuell sogar international spielst – all die Hoffnungen, all diese Gedanken, die man sich zuhause auf der Couch macht, sind in diesem Moment völlig egal. Ich habe mich irre für den Jungen gefreut. Beim Elfer von Haller war er machtlos, aber in dieser Phase einer noch so jungen Karriere zählt einfach nur der Moment.


Hildes Fun Fact zum Thema: Luca Plogmann ist nur Werders Keeper Nummer 4. Weil aber nach Pavlenkas Auswechslung auch Stefanos Kapino und Michael Zetterer nicht einsatzfähig waren, kam der 18-Jährige überraschend zum Bundesligadebüt.


Timo Hildebrand bei FUMS x DAZN BACKSTAGE noch nicht gesehen? HIER ENTLANG, LADIES AND GENTLEMEN.

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