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Perišić zum FC Bayern: Ivan, der schreckliche Transfer? Von wegen!

Über Deutschland lacht die Sonne, über den Perišić-Transfer ganz Europa. So ähnlich ist gerade der Tenor im Netz, wenn es um die Verpflichtung des kroatischen Vize-Weltmeisters geht. Völliger Käse, befindet unser Ivica Olic-Redaktions-Double Thomas Poppe und gibt dem 30-Jährigen den Stempel „Top-Transfer.“


Leute, im Ernst. Wir lachen alle gern über Brazzo. Selbst ich als Bayern-Fan. Der Hoeneß-Spruch im Februar wird auch durch Perišić nicht weniger dämlich und wie man sich bei Sané verhalten hat, zeugt von Planlosigkeit – das hab ich selbst erst neulich kritisiert. Aber es gibt gerade so einen Trend, der geht mir mindestens so auf die Nerven wie die unüberlegten Aussagen der Bayern-Bosse: Schlechtreden um jeden Preis. Medien, Bayern-Hasser, Fans. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, da wäre gerade ein einbeiniger 48-Jähriger für 200 Millionen geholt worden.

Es nervt. Jugendwahn gepaart mit Sensationsgeilheit sorgen offenbar schon dafür, dass alles unter 100 Millionen Ablöse und Prädikat „Next Messi“ nur noch als Mangelexemplar wahrgenommen wird. Hätte ich lieber Sané bei Bayern gesehen? Keine Frage! Kann Perišić den Bayern helfen? Aber wie! Ivan Perišić ist 30 Jahre alt. Da hat man vor 10 Jahren noch vom sogenannten „besten Fußballer-Alter“ gesprochen. Ivan, der angeblich schreckliche Transfer, hat ein Sixpack wie Ronaldo, der übrigens vier Jahre älter ist. Wenn den Bayern auf den Flügeln nach dem Abgang von Ribery und Robben etwas fehlt, dann ganz sicher Erfahrung und ein Spieler, bei dem man nicht nach jedem Pressschlag zuckt, ob er schon wieder zwei Monate ausfällt.

Bundesliga: FC Bayern: Ivan Perišić-Transfer ist ein Coup auf ganzer Linie

Die Pro-Liste für diesen Transfer ist so heftig, dass jedes schlechte Wort eines zu viel ist: Kennt Niko Kovac aus der Nationalmannschaft, war in den letzten 6 Jahren quasi nie verletzt und immer Stammspieler, spricht deutsch, kennt die Bundesliga, kann Kampfschwein, aber eben auch feinen Fuß, bringt Erfahrung mit, ist beidfüßig und flexibel, hat in großen Spielen wichtige Tore erzielt, ist kein Lautsprecher, der sofort durchdreht, wenn er mal auf der Bank sitzt, ist ein ganz anderer Typ als Coman und Gnabry, kostet fast nichts und ist deswegen keine finanzielle Belastung, die anderen Transfers im Wege stehen kann. Von 82 Länderspielen für Kroatien ganz zu schweigen. Sorry, aber wer Perišić keine Chance gibt – auch in großen Spielen gegen Liverpool und Madrid – soll FIFA zocken und sich selbst die Werte überall auf 100 hochschrauben.

Ja, die Kirsche hat der FC Bayern selbst so hoch gehängt, als man mysteriöse Verpflichtungsgarantien abgegeben hat. Aber die Häme und die Kritik am Perišić-Transfer wird vor allem einem nicht gerecht: Ivan Perišić.


Von Thomas Poppe
(unsere Kirsche auf der Schwarzwälder, Anm. d. Red.)