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Schalke 04: Spieler wenden sich an die Fans – Der Brief im Wortlaut

Schalke 04 steht in der 2. Bundesliga unfassbar schlecht da. Die Fans und Mitglieder sind sauer: Deshalb haben sich der Vorstand und die Spieler nun an sie gewandt.

Puh. Taumelt der FC Schalke 04 in Richtung Dritte Liga? Bei Fortuna Düsseldorf gab es eine herbe 3:5-Schlappe, bei der man nach 26 Minuten bereits mit 0:3 hinten und zeigte vor allem in der ersten Halbzeit eine solch desolate Leistung, dass sich am Montag sowohl der Vorstand, als auch die Spieler selbst in Briefen an die rund 178.000 Mitglieder gewendet hat.

Der Brief des Vorstandes im Wortlaut:

„Liebe Mitglieder,

wir, Vorstand und Aufsichtsrat, möchten uns nach einem erneut enttäuschenden Wochenende mit diesem Sonder-Mitgliederbrief an Euch wenden. Uns ist bewusst, dass Ihr aktuell keine großen Reden von Vereinsverantwortlichen hören wollt. Ihr verlangt zu Recht, dass wir Lösungen finden, um die sportliche Krise zu bewältigen. Deshalb wollen wir Euch aufzeigen, wie wir auf die aktuelle Situation schauen und welche Schritte daraus nun folgen.

Unsere kurzfristige Erwartungshaltung an die Mannschaft für das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück ist klar kommuniziert: 90 Minuten volle Konzentration, totale Leidenschaft und drei Punkte für Königsblau. Konzentration und Leidenschaft – das sind Grundtugenden, die gar nicht so explizit betont werden sollten. Bislang ist es dem Team allerdings noch nicht gelungen, diese über die volle Spieldistanz zu zeigen, genauso wie den Matchplan des Trainers vollumfänglich umzusetzen.

Die Gründe für die derzeitige Situation sind vielschichtig, hier bewusst kurz gehalten: In der Zusammensetzung des Kaders sind Fehler gemacht worden, einige Ideen sind nicht aufgegangen – dafür tragen wir die Verantwortung. Spieler haben noch nicht die Rollen eingenommen, für die sie vorgesehen waren. Strukturen, die sie dabei unterstützen und sie stärken sollen, funktionieren nicht so, wie es für Top-Leistungen notwendig ist.

Als Vereinsführung werden wir alles daran setzen, Fehlentwicklungen in der Winterpause zu korrigieren. Auch beim Blick auf mögliche Kaderveränderungen werden wir entschlossen handeln.

Wir wissen um den Ernst der Lage. Uns ist bewusst, dass die kommenden Spiele von elementarer Bedeutung sind. In den drei Partien bis zur Winterpause geht es darum, wichtige Punkte für Schalke zu sammeln. Unser Fokus geht von Woche zu Woche, ehe im Winter notwendige Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Mannschaft, jeder einzelne Spieler, der auf dem Platz steht, der gesamte Lizenzbereich ist gefragt. Dabei werden wir sie mit aller Kraft unterstützen, um gemeinsam und geschlossen am Freitag aufzutreten. Deshalb wird sich das Team nun mit einigen persönlichen und selbst verfassten Worten an Euch wenden.

Glück auf
Vorstand und Aufsichtsrat“

Der Brief der Mannschaft an die Fans im Wortlaut:

„Liebe Schalker,

nach einem ernüchternden Auftritt am Samstagabend ist es uns ein Anliegen, einige Worte an Euch zu richten: Wir selbst sind mit der momentanen Situation sehr unglücklich.

Mehr noch: Wir schämen uns für einige Auftritte in den letzten Monaten! Wir haben uns viel mehr vorgenommen – jeder Einzelne von uns! Diesem Anspruch von Euch Mitgliedern, Fans und auch von uns selbst nicht gerecht zu werden, enttäuscht uns sehr. Nach einem Spiel, wie wir es am Samstagabend in den ersten 45 Minuten abgeliefert haben, entstehen bei uns allen Enttäuschung, Leere, Wut und Scham, weil wir wissen, dass das Schalke 04 nicht würdig ist. Die ersten 30 Minuten sind nicht zu entschuldigen.

Dieses Gefühl bei jedem Einzelnen birgt die Gefahr auseinanderzubrechen, sich gegenseitig zu beschuldigen und sich weiter einzugraben. Es ist aber nicht die Zeit, in Selbstmitleid oder Selbstzweifeln zu versinken oder mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern wieder aufzustehen, zu analysieren, mit allen Mitteln nach Lösungen zu suchen und sich gegenseitig zu unterstützen. Es ist unsere Pflicht, das Vertrauen, das Ihr in uns gesetzt habt, zurückzuzahlen.

Wir haben noch drei extrem wichtige Spiele bis zur Winterpause vor uns, in denen wir ein anderes Gesicht zeigen werden! Wir können Euch versichern, dass wir bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Frustbewältigung begonnen und die Suche nach Lösungen nochmals intensiviert haben. Es geht um den Anspruch und die Ehre jedes einzelnen, und wir werden nicht aufhören, dafür zu kämpfen.

Keiner von uns will eine schlechte Leistung bringen!
Keiner von uns will ein Spiel verlieren!
Keiner von uns will den Verein in ein schlechtes Licht rücken!

Wir alle haben andere Ansprüche an uns selbst und wir werden uns dieser Situation stellen und gemeinsam mit Euch da rauskommen!

Glück auf
Eure Mannschaft“


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