Der bosnische Stürmer Vedad Ibisevic (3.v.l.) von 1899 Hoffenheim schießt einen Freistoß aufs Tor während der Bundesliga-Partie gegen Werder Bremen am Samstag (27.09.2008) im Weser Stadion in Bremen. Werder gewann mit 5:4. Foto: Carmen Jaspersen +++(c) dpa - Report+++
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Werder Bremen gegen Hoffenheim: Spektakel mit Ansage?

Werder Bremen empfängt die TSG Hoffenheim zum Topspiel: Zwischen beiden Teams ging es des Öfteren hoch her. Erinnerungen an ein Spektakel, das sich am Samstag gerne wiederholen darf.

Am Samstagabend um 18:30 Uhr steht das Topspiel des 7. Spieltags und eines der prestigeträchtigsten Duelle des Landes an: Werder Bremen empfängt die glorreiche TSG Hoffenheim! Die gefühlte Ausgangslage vor dem Wochenende könnte unterschiedlicher nicht sein.

Mit sechs Punkten und Platz zwölf stehen die Norddeutschen eigentlich okay da, am Osterdeich herrscht trotzdem Krisenstimmung: Zuletzt gab es zwei deutliche und verdiente Niederlagen bei den beiden Aufsteigern aus Heidenheim und Darmstadt (jeweils 2:4), diese wechseln sich aber mit Siegen zu Hause gegen Mainz (18.) und Köln (17.) ab und glätten vorerst tabellarisch die Wogen.

Werder Bremen gegen Hoffenheimer Traumstarter

Doch the trend is not the friend in Bremen: In der 2023er Jahrestabelle der Bundesliga (Januar bis jetzt) liegt Werder mit 21 Punkten auf Platz 17 von 20 – noch hinter Schalke 04, die mittlerweile sechs Spieler weniger haben. Es verdeutlicht: Schon seit der Rückrunde 2022/23 – die man als geteilter 17. mit Hertha BSC (15 Punkte aus 17 Spielen) beendete – läuft es unrund bei den Grün-Weißen.

Anders ist die Stimmungslage bei den Kraichgauern: Nach dem Klassenerhalt in der vergangenen Saison stehen zwölf Punkte und Platz sechs zu Buche. Der Auftaktniederlage gegen Freiburg (1:2) folgte eine Siegesserie gegen Heidenheim (3:2), Wolfsburg (3:1), Köln (3:1) und Union Berlin (2:0). Am vergangenen Wochenende setzte es eine 1:3-Heimniederlage gegen den BVB. Kann an schlechten Tagen mal passieren.

Die Formtabellen suggerieren also: Trotz Auswärtsspiels klares Ding für die TSG. Oder? Das Duell der beiden Teams versprach tatsächlich schon immer Spektakel. Tradition seit 2008 sozusagen! Da stieg die TSG nämlich in die Bundesliga auf. Seitdem gab es in 30 Partien 97 Tore, also 3,23 Tore im Schnitt pro Begegnung. Zum Vergleich: In der Bundesliga fallen seit der Saison 2008/2009 im Schnitt 2,97 Tore pro Spiel.

Erstes Duell: Gleich mal ein 5:4

Die bis dato torreichste und vermutlich auch packendste Begegnung der beiden Teams war gleich die erste. Am Samstag, 27.09.2008 um 15:30 Uhr war das sonnige Weserstadion mit über 40.000 Zuschauer*innen pickepackevoll, der Siebte empfing damals den Aufsteiger, der mit Hurra-Fußball auf Platz zwei stand. Hurra und Oha gab es danach auch auf dem Platz, mit 5:4 gewinnt Werder den wilden Schlagabtausch. Die Mannschaftsaufstellungen dabei so ikonisch wie das Spiel selbst:

Werder Bremen Aufstellung gegen Hoffenheim 2008
Hoffenheim Aufstellung bei Werder Bremen 2008

Und das Spiel hatte wirklich alles: Traumtore, eine klare Führung, eine Aufholjagd, einen Siegtreffer, eine rote Karte, Pfostentreffer, Schaaf, Rangnick. Aber der Reihe nach! Mesut Özil (19) eröffnete in der 8. Minute den Reigen und traf mit einem satten Schuss ins kurze Eck. 1:0. In der 15. Minute folgte Vedad Ibiševićs Traumvorlage auf Demba Ba, 1:1.

Im direkten Gegenzug trifft Claudio Pizarro nach Vorlage von Markus Rosenberg traumhaft per Hacke zum 2:1. 21. Minute, Diego nimmt einen schlecht geklärten Ball direkt, 3:1 Werder. Und ehe die 30. Minute anbrach, trifft Aaron Hunt (22) aus 18 Metern direkt unter die Latte und stellt auf 4:1. Partie eigentlich schon gelaufen.

Doch Sejad Salihović traf noch vor der Halbzeit in Sejad-Salihović-Manier: Direkter Freistoß, keine Chance für Tim Wiese (26), 4:2 (36. Minute). In der zweiten Hälfte wurde der Wahnsinn perfekt, als Ibišević in der 62. Minute vom Elfmeterpunkt Wiese verlädt und eine Minute später per Notbremse von Mertesacker (23) gestoppt wird. Rot! Nach einer Ecke ist es Marvin Compper der tatsächlich zum 4:4 trifft (71.).

Doch die Schlusspointe setzt Werder Bremen: Mesut Özil trifft in der 81. Minute zum zweiten Mal im Spiel. Keine drei Minuten später haut Chinedu Obasi den Ball an die Latte. Das Spiel hätte an dem Tag auch 8:8 ausgehen können. Nach dem Wahnsinnsritt schob sich Werder auf Platz drei, Hoffenheim fiel auf den 6. Platz zurück.

Torfestivals im Jahrestakt

Und seitdem? Gab es im Zwei-bis-Vier-Jahrestakt Spektakel zwischen den beiden Mannschaften. Im August 2010 schickte Hoffe die Bremer mit 4:1 nach Hause, im Dezember 2012 wendete sich das 4:-1-Blatt und Werder entführte die drei Punkte.

Im November 2013 ging es dann nochmal so richtig ab: Der ewige Salihović bringt Hoffenheim per durch zwei Elfer früh in Führung, Werder gleicht durch Hunt und Elia noch vor der Halbzeit per Doppelschlag aus (45. Und 45+1). Volland und Herdling sorgen für einen TSG-Doppelschlag ehe Petersen in der 59. den Anschluss und Bargfrede in der Nachspielzeit noch einen Punkt für die Hansestädter besorgt. 4:4!

Ähnlich torreich ging es im Mai 2017 zu, als Hoffenheim bei Werder nach 51 Minuten mit 5:0 führt und am Ende noch drei Kisten zulässt. Eine bittere Niederlage für die Bremer, die so die Chance auf das internationale Geschäft verspielen. Hoffenheim scheitert in der CL-Quali 17/18 an Liverpool und scheidet schließlich in ihrer Europa-League-Gruppe als Letzter aus.

Gutes Omen für Samstag?

In den letzten sechs Partien sind die Badener obenauf: Vier Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Und auch wenn tabellarisch und spielerisch früh in der Saison eine Lücke klafft, zeigt die Expected-Points-Tabelle, dass beide Teams gar nicht so weit auseinanderliegen.

Werder hat zwar nur sechs Punkte, aber einen xPTS-Wert von 7.23. Hoffenheim hat zwölf Zähler, erwartbar waren allerdings nur 8.17. Auch in Sachen xG (Expected Goals, 10.06 vs. 11.29) und xGA (Expected Goals Against, 11.57 vs. 11.91) liegen beide Teams nicht so weiter auseinander. Und Zeit für erneutes Spektakel zwischen beiden Teams wäre sowieso mal wieder. Also warum nicht gleich am Samstag? Zur besten Sendezeit, wenn die ganze Welt zusieht. Da, wo die Weser einen großen Bogen macht, die xG-Kurven nach oben katapultieren.


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